Schwerlasttransport Mit Video: XXL-Transport an der Elbe: Ein 320-Tonnen Koloss auf Fährreise
In einem beeindruckenden Schwerlasttransport wurde ein 320-Tonnen-Transformator an der Elbe bei Steutz verladen. Der Transport, der mehrere Verkehrsträger umfasst, stellt eine logistische Herausforderung dar und zieht viele Schaulustige an.

Steutz/Aken - Insgesamt 45 Meter lang – inklusive der Zugmaschinen – und vier Meter breit war der Schwerlasttransport, der gestern von Roßlau über Brambach und Steutz zum Fähranleger Richtung Aken unterwegs war. Auch die Höhe von mehr als sechs Metern ist nicht ohne, weshalb sich auch zahlreiche Schaulustige auf den Weg zur Elbe gemacht hatten.
Ein riesiger Transformator muss von Staßfurt nach Schwedt gebracht werden – eine Herausforderung für die Planer. „Ein halbes bis ein dreiviertel Jahr braucht es, solch einen Transport zu planen“, sagt Jens Wiese von der Spedition Kübler. Er ist Projektleiter und Koordinator des alles andere als einfachen Unterfangens. „Wir sind mit dem 320-Tonnen-Koloss auf der Schiene, auf der Straße und auf dem Wasser unterwegs, was das Ganze nicht einfacher macht“, erklärt der Projektleiter.

Geplanten Strecken werden vor der Antragstellung abgefahren und geprüft
Es müssten nicht wenige Genehmigungen eingeholt werden und das drumherum organisiert werden, sodass dann auch terminlich alles passt. „Manchmal wird der Transport auf manchen Streckenabschnitten nicht genehmigt. Dann müssen natürlich Alternativen gefunden werden“, beschreibt Jens Wiese den logistischen Aufwand im Vorfeld solcher Transporte.
Die geplanten Strecken würden vor der Antragstellung abgefahren und geprüft, „erst dann erfolgt die entsprechende Antragstellung“, so Wiese. Probleme gebe ich mittlerweile bei allen Verkehrsträgern, egal ob Wasserwege, Schiene oder Straße. Als Beispiel nennt Wiese Baustellen sowohl an Bahnlinien als auch auf den Straßen.

Transport auf der Schiene, auf der Straße und auf dem Wasser
Neben den Wasserständen in den Flüssen macht auch die teils veralterte Infrastruktur Probleme, wie unter anderem Brücken, die mit solcher Schwerlast nicht befahren werden können. „Wobei es bei der Bahn nocht etwas besser aussieht, was Traglast bei den Brücken betrifft, als auf den Straßen“, weiß der Projektleiter.
Da seien eben auch die Erfahrungswerte von Vorteil. „Wir sind bei solchen Projekten in ständigem Austausch mit den Behörden, mit den zuständigen Sachbearbeiter, um geeignete Wege für derartige Transporte zu suchen und schließlich auch zu finden“, sagt Wiese. Dieser Transport sei in Staßfurt auf der Schiene nach Roßlau gestartet.

Aufwendiger Transport durch mehrere Umladungen
„Von Roßlau nach Steutz ging es auf der Straße weiter, recht unkompliziert. Der nächste Transportabschnitt erfolgt nun mit einem speziellen Ponton, den wir extra aus Holland haben kommen lassen, auf dem Wasserweg bis Schwedt. Dort laden wir dann wieder um auf eine große Straßenkombination“, so Wiese.
So ganz günstig ist ein Transport mit solchem Aufwand nicht. „Das ist natürlich von Laufweg zu Laufweg unterschiedlich. Es kommt auf den Aufwand an, sowohl im Vorfeld als auch während des Transports selbst, welche Verkehrsträger genutzt werden sollen oder können, wie oft umgeladen werden muss und nicht zuletzt, wie lange der Transport dauert“, macht Wiese deutlich. Dieser Transport hier sei relativ aufwendig – Schiene, Straße, Wasser, Straße und eben die dadurch entstehenden Umladungen.
Letzte Etappe des Schwerlasttransportes erst Anfang 2024

Ist der Transformator verladen, geht es in den Akener Industriehafen, wo der Transformator, die Hilfsmittel für das Umladen sowie den Transport und Ponton auf eine entsprechende Höhe gebracht werden müssen. Denn auch auf dem Flussweg geht es unter mehrere Brücken hindurch, wie von den Spezialisten zu hören war.
Wann Ponton und der XXL-Transformator Aken in Richtung Schwedt verlassen werden, das steht noch nicht genau fest, vermutlich irgendwann am heutigen Nachmittag. Die letzte Etappe zum Zielort Pasewalk startet dann zu Beginn des kommenden Jahres.