Kommune Spielplatz verwildert
Der Spielplatz am John-Lennon-Ring in Zerbst ist ungepflegt. Kot von Tieren sorgt für Ärger. Die Volksstimme ging einer Leserkritik nach.
Zerbst l Während einer Geburtstagsfeier am Wochenende besuchte Volksstimme-Leser Horst Hüttner mit seinen Enkeln den Spielplatz im John Lennon Ring. Der Anblick dort sei erschreckend, schreibt er. „Allem Anschein nach wurde dort seit Monaten nicht mehr gemäht, das Unkraut steht teilweise einen Meter hoch“, heißt es in seiner Email. Worüber er sich besonders ärgert, dass dieser Bereich scheinbar auch noch als Toilette für Hunde und Katzen genutzt wird. Für ihn stelle sich die Frage, ob der Vorbereitung des Prozessionsspiels mehr Aufmerksamkeit gewidmet werde, als die Pflege der Kinderspielplätze?
Gleich am Eingang des Kinderspielplatzes fällt ein großes grünes Schild ins Auge, auf dem explizit darauf hingewiesen wird, dass Hunde zu diesem Ort keinen Zutritt haben. Doch die Haufen sind schon von Weitem sichtbar, man muss sich nicht anstrengen oder sie gar suchen. Auffällig ist jedoch, dass sich die Kothaufen hauptsächlich im groben Kiesbett unter den Großgeräten finden lassen, das weist eher auf Katzenklo , als auf Hundetoilette hin. „Wir haben hier nur sehr wenige Hunde und die Halter gehen meines Wissens mit ihren Vierbeinern auf die Felder hinter dem Wohngebiet“, erzählt eine Anwohnerin. Sie lasse die Kinder nur ungern auf den Spielplatz, obwohl sie ihn eigentlich mögen würden. Zudem verstehe sie nicht, wieso nicht der Rasen gleich mit gemäht wurde, als im Juli die Hecken geschnitten wurden, .
Hunde würden in der Regel eine Wiese oder Gebüsch für ihr Geschäft bevorzugen und Katzen graben ihre Häufchen eigentlich ein, weiß die Zerbster Tieräztin Anke-Kathrin Brodowski. „Es nicht auszuschließen, dass beispielsweise auch Marder, Fuchs oder Waschbär als Übeltäter in Frage kommen, die so gerne ihr Revier markieren“, sagt die Tierärztin am Telefon.
Welcher Vierbeiner sich letztlich auch immer den Spielplatz als Toilette auserkoren hat, bleibt erst einmal im Dunkeln, ärgerlich und unhygienisch ist es allemal.
„Auf die Häufchen haben wir auch als Stadt wenig bis gar keinen Einfluss“, erklärt Michael Lindner, Leiter des städtischen Bau- und Wirtschaftshofes. Seine Mitarbeiter werden sich aber in den nächsten Tagen um das Unkraut auf dem Spielplatz kümmern, verspricht er.
„Mit dem Prozessionsspiel hat das nichts zu tun. Wir sind seit dem Unwetter am 22. Juni fast ausschließlich damit beschäftigt die Sturmschäden zu beseitigen“, erklärt er. Priorität habe gehabt, die Sicherheit auf den Gehwegen, Straßen und in den Parks wiederherzustellen, das heißt umgestürzte und entwurzelte Bäume zu beräumen, und das seinen nicht wenige. „Mit dem Beseitigen der Sturmschäden sind wir noch immer nicht ganz durch. Dann kamen die Vorbereitungen auf das Heimat- und Schützenfest und Urlaubszeit haben wir auch“, sagt Lindner. Manchmal komme eben alles zusammen. „Die Mitarbeiter werden in den nächsten Tagen dem Unkraut auf dem Spielplatz am John Lennon Ring zu Leibe rücken“, so der Bauhofchef.