Wolfener Recycling GmbH ist seit 1992 auch in Bereichen Leichtverpackung und Bioabfall tätig Tochter der Tochter auch in Kreis-Diensten
Die Wolfener Recycling GmbH gehört zu 51 Prozent den Anhalt-Bitterfelder Kreiswerken. Ihre Entwicklung und ihr Leistungsprofil wurden dem Bau-Wirtschafts- und Verkehrsausschuss des Kreistages dargestellt.
Köthen l Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld ist alleiniger Gesellschafter der Anhalt-Bitterfelder Kreiswerke GmbH. Diese wiederum sind zu 51 Prozent an der Wolfener Recycling GmbH beteiligt. Das Leistungsprofil dieses Unternehmens, seine Struktur und sein Tätigkeitsfeld hatten insbesondere den Vorsitzenden des Bau-Wirtschafts- und Verkehrsausschusses des Kreistages, Bernhard Northoff (CDU) interessiert. Am Dienstag erläuterte Hartmut Eckelmann, einer von zwei Geschäftsführern der Wolfener Recycling GmbH, die Unternehmensentwicklung.
Es sei "ein guter Griff" des damaligen Landkreises Bitterfeld gewesen, gleich nach der politischen Wende 1990 Kontakte in die Alt-Bundesländer zu suchen, um die bundesdeutsche Abfallentsorgungsstruktur einzuführen. "Zu der Zeit wurden die alten Kühlschränke auf Deponien geworfen und von Raupen zerdrückt. Also hat man Kontakte nach Duisburg genutzt, wo die Gesellschaft für Abfallentsorgung und Recycling mbH Duisburg tätig war. Am 22. November 1990 wurde die Wolfener Recycling GmbH gegründet, und zwar zu gleichen Anteilen durch die Duisburger Firma und die damalige Bitterfelder Entsorgungs GmbH (dem Pendant zur in Anhalt-Zerbst tätigen Be- und Entsorgung Zerbst GmbH. Beide Firmen gingen in den heutigen Anhalt-Bitterfelder Kreiswerken auf.)
Die Wolfener Recycling startete mit fünf Mitarbei- tern. Heute beschäftigt sie 85 Mitarbeiter und erwirtschaftet 2012 einen Jahresumsatz von rund 7,45 Millionen Euro.
Bereits 1991 baute die Firma einen Containerdienst auf. "Im Raum Bitterfeld wurde massiv gebaut. Die Wolfener Recycling war während des Baubooms stark in die Transporte von Bodenaushub, aber auch der meisten Abfallarten eingebunden", so Eckelmann. Ab der Aktivierung des Dualen Systems Deutschland - der einheitlich organisierten Rücknahme von Altglas, Verpackung und Pappe/Papier/Kartonagen - im Jahr 1992 war die Wolfener Recycling Vertragspartner. 1993 erwarb sie ein Betriebsgelände in Wachtendorf bei Greppin, nahm eine Sortieranlage für Leichtverpackungen (gelber Sack und Papier/Pappe/Kartonagen) in Betrieb. 1994 gingen zwei Sonderabfallzwischenlager in Betrieb, 1995 wurde die flächendeckende Erfassung von Bioabfällen erreicht, zugleich gingen zwei Kompostanlagen in Betrieb.
Das Unternehmen war zeitweise auch auf die Sortierung von Inhalten aus Gelber und blauer Tonne spezialisiert und beschäftigte hier bis zu 40 Mitarbeiterinnen. Durch zunehmende Automatisierung wurde manuelles Sortieren abgebaut. "Heute gibt es zwei große Sortieranlagen, und deren Kapazität ist so groß, dass es schwer wäre, in diesen Markt hineinzukommen", erklärte Eckelmann auf die Frage, weshalb das Unternehmen seinerzeit diese Leistung ganz aufgab.
Seit 1998 ist die Wolfener Recycling durchgängig als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert. Im Jahr 2000 erwarb die Bitterfelder Entsorgungs GmbH (eine 100-prozentige Tochter des Landkreises Bitterfeld) ein Prozent der Geschäftsanteile von der Duisburger Firma. Seither ist der kommunale Einfluss auf die Wolfener Recycling durch eine wenn auch minimale Mehrheit gesichert.
Die Firma hat seit 1992 Leichtverpackungen und Papier/Pappe/Kartonagen für den Heimat-Landkreis gesammelt. Teils direkt beauftragt, teils als Subunternehmer. Aktuell ist sie direkter Auftragnehmer des DSD und hat auch den zuschlag bis 2016 bereits errungen. Für den Raum Zerbst habe sie die Abikw gebunden.