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Malerin Christine Augustin bringt die Freude am Malen in der Technik von Bob Ross in die Strinumer Kunst- und Kulturkirche "Und im Vordergrund noch ein paar Schmackeduzchen..."

Von Thomas Schäfer 15.06.2015, 01:28

Strinum l "Welche Wünsche hätten Sie denn gern?", fragt Christine Augustin die etwa 20 Gäste in der Strinumer Kunst- und Kulturkirche. Diese waren am Sonnabend gegen 12 Uhr zum Showmalen der Künstlerin erschienen. "Eine Tanne!", "Ein See, in dem sich alles spiegelt!", "Der Schicksalsberg aus Mordor!", "Ja, Berge!", kommen die spontanen Zurufe.

"Gut, dann legen wir mal los", sagt Christine Augustin und greift zum Pinsel. Im Nu sind Wolken auf dem vorher noch weißen Untergrund der Leinwand zu sehen. Während sie malt, erklärt sie haarklein die kleinen Tricks und Kniffe. "Den Himmel bringen wir mit Kreuzstrichen auf die Leinwand, das Wasser mit waagerechten Strichen. Dabei ist es wichtig, genau vor der Leinwand zu stehen, damit die Wasserlinie nicht schief wird!"

Die Zuschauer sehen dabei zu, wie nahezu magisch Wolken, Berge, eine riesige Tanne und ein See entstehen. Doch der Vordergrund ist noch ein wenig leer. Und so fragt Christine Augustin nach, ob noch weitere Wünsche im Bild von ihr umgesetzt werden sollen. So kommen peu à peu eine kleine Insel mit Büschen, Bäumen und Steinen hinzu. In knapp einer Stunde ist aus dem Nichts ein Kunstwerk entstanden. "So, nun noch im Vordergrund ein paar Schmackeduzchen und einiges noch mit dem Zwei-Zoll-Landschaftspinsel verblenden und wir sind fertig", sagt Christine Augustin und fügt hinzu: "Der Zwei-Zoll-Landschaftspinsel ist übrigens Bobs Lieblingspinsel!"

Die Rede ist von Bob Ross. Der amerikanische Maler hat in den 80er Jahren in über 400 Folgen von "The Joy of Painting" weltweit Millionen Fernsehzuschauern seine Nass-in-Nass-Technik nähergebracht und zum Malen animiert. Noch heute läuft die Sendung auf ARD-alpha.

Christine Augustin ist seit 2011 zertifizierte Bob Ross Mallehrerin und gibt seitdem Kurse; seit drei Jahren auch in Strinum - etwa zehn bis zwölf mal im Jahr. Einige der Werke, die im Rahmen dieser Malkurse entstanden sind, waren auch am Sonnabend in der Kirche zu sehen: Fantastische Landschaften und beeindruckend dreidimensionale Blumen und Blüten. Allesamt von Anfängern, entstanden in den acht Stunden eines Tageskurses.

Auch der Zerbster Wilfried Ulbrich nahm schon an den Kursen teil und hat zwei Bilder zur Ausstellung beigesteuert. "Als Schüler hatte ich schon mal gemalt, aber dann das Interesse verloren. Vor zwei Jahren sah ich dann das Showmalen von Christine hier in der Kirche und habe dann an einem Kurs teilgenommen. Sie hat es wirklich toll erklärt, und ich habe wieder Freude am Malen gewonnen."