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15. Lesesommer XXL Unglaublicher Erfolg: Zerbster Schüler stellen neuen Rekord auf und treffen dabei auf Benx-Autor

Lesen ist out? Nicht bei Zerbster Schülern. Ob Roman, Comic oder Manga - Bücher liegen bei ihnen im Trend.

Von Daniela Apel Aktualisiert: 18.09.2024, 09:11
Für die Abschlussveranstaltung des 15. Lesesommers XXL in Zerbst konnte die Stadtbibliothek den Schriftsteller Thomas Rackwitz gewinnen. Er schreibt die Romane um Benx und Rabaukien und war rasch von vielen jungen Autogrammjägern umringt.
Für die Abschlussveranstaltung des 15. Lesesommers XXL in Zerbst konnte die Stadtbibliothek den Schriftsteller Thomas Rackwitz gewinnen. Er schreibt die Romane um Benx und Rabaukien und war rasch von vielen jungen Autogrammjägern umringt. Foto: Daniela Apel

Zerbst - Selbst im schnelllebigen Internetzeitalter mit seinen stetig wechselnden Trends bleibt der Griff zum Buch in Mode – und das nicht nur bei der älteren Generation. Das beweist einmal mehr der Lesesommer XXL, der in diesem Jahr seine 15. Auflage erlebte. Seit Beginn beteiligt sich die Stadtbibliothek an der landesweiten Ferienaktion, die in Zerbst jetzt mit einem neuen Rekord endete.

Insgesamt 305 Schüler der Klassenstufen 3 bis 9 folgten dem Aufruf und meldeten sich an – dabei hielten sich die Geschlechter mit 152 Mädchen und 153 Jungen fast die Waage. Neben 135 Grundschülern waren 170 Kinder und Jugendliche aus den weiterführenden Schulen vertreten, und das nicht allein aus den Schulen aus Zerbst und seinem Umland, sondern elf ebenfalls aus Schulen benachbarter Städte, wie aus der aktuellen Statistik hervorgeht.

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Diese Zahlen wurden anlässlich der Abschlussveranstaltung zum hiesigen Lesesommer vorgestellt, die in der Stadthalle stattfand. Im dortigen Katharina-Saal begrüßte Bibliotheksleiterin Martina Linke gemeinsam mit ihrem Team die erfolgreichen Teilnehmer, also all jene Mädchen und Jungen, die zwischen dem 13. Juni und 15. August mindestens zwei Bücher gelesen und dazu jeweils kurze Bewertungsbögen ausgefüllt hatten.

„Die Schule der magischen Tiere“ mutiert zum Dauerbrenner

Am Ende waren das insgesamt 289 – mehr als in den Vorjahren. So waren es 2023 nur 241 Dritt- bis Neuntklässler, die letztlich das Zertifikat mit der Unterschrift des Zerbster Bürgermeisters Andreas Dittmann erhielten. Jener ließ es sich nicht nehmen, ebenfalls einige Worte an die begeisterten Nachwuchsleser zu richten, die zusammen immerhin 870 Bücher gelesen hatten.

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Besonders beliebt unter den Grundschülern war die Buchreihe „Die drei ???“, während die Teenies zur Ninja-Manga-Reihe „Naruto“ griffen. Nach wie vor ein Dauerbrenner ist „Die Schule der magischen Tiere“, wobei der Trend „tatsächlich in Richtung Büchern von Youtubern und Gamern geht. Das lesen hauptsächlich die Jungs gerne“, sagt Martina Linke. Auch ließen sich viele mit Comics und eben Mangas locken, sprich zum Lesen verführen.

Und darauf zielt der Lesesommer ab, der 2010 von der Landesfachstelle für Öffentliche Bibliotheken in Sachsen-Anhalt initiiert wurde und seither alljährlich in den Sommerferien veranstaltet wird. Bei der Premiere wurden damals landesweit etwa 600 Teilnehmer gezählt – in Zerbst waren es 41. Seither jedoch stieg die Anzahl kontinuierlich. Und auf diese zunehmende Resonanz ist das Team der Stadtbibliothek stolz, das sich für den Abschluss des gelungenen 15. Lesesommers eine besondere Überraschung für die Teilnehmer überlegt hatte: eine tolle und witzige Lesung mit dem Autor Thomas Rackwitz.

Thomas Rackwitz liest aus „Benx und die seltsame Insel“

Der gebürtige Hallenser, der in Blankenburg wohnt, schreibt die Romane rund um Benx und Rabaukien. Fünf Bände sind bereits erschienen. „Benx und die seltsame Insel“ hatte Thomas Rackwitz für seinen Auftritt in Zerbst ausgewählt, bei dem ihn die Schüler mit so einigen Fragen löcherten, bevor sie ihn wegen Autogrammkarten umringten.

Doch nicht nur mit einer personalisierten Autogrammkarte und dem Lesesommer-Zertifikat kehrten einzelne Mädchen und Jungen in ihre Schulen zurück. Die sechs Kinder mit den originellsten und schönsten Bewertungsbögen erhielten zudem von der Zerbster Schloss-Konditorei gesponserte Eisgutscheine.

Nicht zuletzt bekamen alle eine Eins im Fach Deutsch. Selbstverständlich ist das nicht. Zerbst ist vielmehr eine der wenigen Gemeinden, in der die Schule ohne Ausnahme die besondere Leseleistung in den Ferien auf diese Weise belohnen.

Übrigens hat das Land Sachsen-Anhalt die Aktion wieder finanziell unterstützt. Zum Kauf neuer Bücher bekam die Stadtbibliothek in diesem Jahr 800 Euro aus dem Programm zur Förderung der Zusammenarbeit von öffentlichen Bibliotheken und Schulen. Weitere Mittel zum Medienerwerb flossen aus dem Corona-Sondervermögen.