Junge Muttis treffen sich mit ihren Babys und unter fachlicher Anleitung zum Sport im Schlossgarten Wo der Kinderwagen zum Fitnessgerät wird
Zerbst l Sie fallen schon auf. "Kindergarten-Gruppen bleiben oft stehen und schauen uns zu, auch andere Besucher des Zerbster Schlossgartens", erzählt Christiane Elmenthaler. Sie ist eine von acht jungen Frauen, die sich mit ihren Babys im Alter zwischen sechs und acht Monaten samt Kinderwagen jeweils am Mittwochvormittag auf dem Parkplatz in der Zerbster Gartenstraße treffen.
"Wir kennen uns vom Geburtsvorbereitungskurs", erklärt Sandra Runge. Nach der Geburt ihrer Mädchen und Jungen hätten sie überlegt, "etwas für ihre Kondition zu tun, wieder in Bewegung zu kommen und natürlich auch etwas gegen den ,Babyspeck\' zu unternehmen". Sie haben sich umgehört, sich auch im Internet informiert, wie so etwas organisiert werden könnte. Gemeinsam und unter fachlicher Anleitung sollte es sein und mit den Babys. "Wir haben schon nach den ersten Treffen gemerkt, dass in der Gemeinschaft die Motivation und die Begeisterung größer sind", berichtet Sandy Bielke.
Nun ist die Physiotherapeutin Sabine Ludolf von der Zerbster Physiotherapie Stefan Köbernik immer dabei, auch mit einem (allerdings leeren) Kinderwagen - und hat das Sagen. Das über zehn Stunden angelegte Vorhaben heißt "Buggy-Fit-Kurs". Es ist der erste Kurs dieser Art in Zerbst. Mit dabei sind Petra Leps mit Paul (Zerbst), Tina Schammer mit Lucy (Niederlepte), Sandy Bielke mit Lilly (Neeken), Steffi Lange mit Fritz (Pulspforde), Annett Bergt mit Michael (Bornum), Sandra Runge mit Mia (Strinum), Christiane Elmenthaler mit Hannes (Dobritz) und Janna Hake mit Willy (Niederlepte).
Auf einem Wiesenstück am Schlossgarteneingang heißt es: Erwärmung. Bei der flotten Gymnastik schauen die Babys in ihren abgestellten Kinderwagen möglicherweise etwas verwundert zu. Es folgt ein Kinderwagenjogging längs des Schlossteiches. "Kurze schnelle Schritte, langsame gedehnte Schritte, Beine nach links, nach rechts, im Bücken...", fordert Sabine Ludolf auf und macht es mit ihrem Kinderwagen vor. Es folgen im Stehen oder auf den mitgebrachten Isomatten verschiedenste Übungen. Immer gemeinsam mit den Babys. Das sei auch für die Entwicklung der Kleinen und die Beziehung zwischen Mutti und Kind von großer Bedeutung.
"Ich versuche, die Übungen immer abwechslungsreich zu gestalten und auch zum Nachmachen zu Hause" erklärt Sabine Ludolf. Und wie wird das genutzt? Die meisten schmunzeln: hin und wieder, teilweise und etwas. "In Gemeinschaft ist es eben etwas anderes, da macht es richtig Spaß, auch wenn es schon anstrengend ist", fügt Tina Schammer an.