Kriegsende vor 80 Jahren Warum wurde Zerbst trotz des Stopp-Befehls von Eisenhower noch bombardiert?
Vortrag widmet sich aus neuen Blickwinkeln den Geschehnissen im April 1945 in der Region Zerbst.

Zerbst - Im April 1945, kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges, wurde Zerbst zum Frontgebiet. Den damaligen Geschehnissen widmet sich Herbert Witte in einem Vortrag. Im Rahmen des Gedenkens an jene schicksalhaften Ereignisse vor nunmehr 80 Jahren wird er am 14. April 2025 anschaulich anhand von Militärkarten und bisher noch nicht gezeigten Fotos darstellen, warum unsere Region zum Brennpunkt der Kämpfe in Mitteldeutschland wurde.
Eingeleitet von Filmaufnahmen nimmt Herbert Witte die Zuhörer mit auf eine historische Zeitreise, die auf seinen umfangreichen Recherchen in amerikanischen und russischen Archiven beruht. Bis ins Detail konnte er so die Abläufe rekonstruieren.
Beim Bombenhagel auf Zerbst sterben 99 Kinder
So wird es neben dem Brückenkopf Barby und der Armee Wenck an diesem Abend unter anderem um die Frage gehen: Warum wurde Zerbst trotz des Befehls für die US-Armee, an der Elbe-Mulde-Linie stehen zu bleiben – dem sogenannten „Stopp-Befehl“ Eisenhowers – am 16. April 1945 bombardiert?
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Der verheerende Luftangriff forderte am Ende 574 Todesopfer – darunter 99 Kinder. Gut 80 Prozent der Stadtfläche wurden zerstört, überall türmten sich Schuttberge auf.
Organisiert wird der Vortrag von der Zerbster Regionalgruppe des Vereins für Anhaltische Landeskunde. Veranstaltungsort ist der Katharina-Saal der Stadthalle, Beginn um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.