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Fußball Im siebten Jahr: Gerwischer Kleinfeld-Kickern gelingt Aufstieg

Halbwegs unbemerkt im Schatten des Kreisoberliga-Teams liefern die Kleinfeld-Fußballer der SG Blau-Weiß Gerwisch ihr Meisterstück in der Stadtklasse Magdeburg ab.

18.06.2024, 16:08
Nach dem abschließenden 8:0-Erfolg über den USC Magdeburg bejubelten Gerwischs Kleinfeld-Fußballer Staffelsieg und Aufstieg.
Nach dem abschließenden 8:0-Erfolg über den USC Magdeburg bejubelten Gerwischs Kleinfeld-Fußballer Staffelsieg und Aufstieg. Fotos (2): Josephine Pinske

Gerwisch/vs/bjr. - Vor einem Jahr stand die Kleinfeldvertretung der SG Blau-Weiß schon einmal vor ihrer ganz persönlichen Gretchenfrage: Aufstieg ja oder nein? Als zweitplatziertes Team war das Anrecht zum Sprung in die Stadtliga an die Gerwischer übergegangen. Eine interne Abstimmung später entschied man sich am Eschenweg jedoch zum Verzicht. Im Hier und Jetzt haben nun allerdings nicht nur die Kreisoberliga-Kicker des Vereins eine Fabelsaison mit nur einer Niederlage und einem Unentschieden und dem damit verbundenen Aufstieg in die Landesklasse gekrönt. Auch die Kleinfeld-Truppe um Spielercoach Michael Schaaf beansprucht am Saisonende den Platz an der Sonne – und traut sich dieses Mal auch den Weg nach oben zu.

Vor sieben Jahren als Auffangbecken für die sich altersbedingt auflösende A-Jugend ins Leben gerufen, spielt das Team (Mindestalter 20 beziehungsweise seit der vergangenen Saison 25 Jahre) mit einer etwas verstärkten Altherren-Auswahl. Und da zuletzt nur wenige Spieler aus der Herrenmannschaft „übergelaufen“ sind, dürfte das Durchschnittsalter in der Mehrzahl der absolvierten 20 Ligapartien bei rund 40 Jahren eingepegelt haben. Auch der ein oder andere „Ü50er“ soll bei einigen Spielen gesichtet worden sein.

So rosig, wie es die letztlichen fünf Punkte Vorsprung in der Abschlusstabelle ausdrückten, sah es zu Saisonbeginn für die Blau-Weißen allerdings nicht aus. Rein zahlenmäßig war die Lage sogar bedrohlich: „Wir mussten zwischenzeitlich um den Fortbestand der Mannschaft bangen“, erinnert sich Heiko Arnold, langjähriger Verantwortlicher für die Altherren. Doch trotz einer zeitweise komplett leer gefegten Ersatzbank musste auch in der nun abgelaufenen Saison kein Spiel abgesagt werden – im Gegenteil: In den ersten sieben Duellen verließen die Gerwischer den Platz jeweils als Sieger, wobei fairerweise erwähnt sei, dass diese Partien allesamt gegen das untere Tabellendrittel bestritten wurden.

Vielleicht auch deshalb fand der eine oder andere Mitspieler aus vergangen Zeiten zur Mannschaft und so konnten auch die Spitzenspiele zum Hinrundenende offen gestaltet werden. Die einzige Niederlage in Olvenstedt war dann auch eher dem Verletzungspech geschuldet, wobei es gerade den Germanen in der finalen Phase der Saison ebenso erging.

Mit Beginn des Frühjahrs 2024 sah es dann erst einmal wenig glanzvoll aus, so dass sich der dritte Platz als realistisches Ziel abzeichnete. Aber auch die Zweitvertretung von Arminia Magdeburg schwächelte und nachdem sich die Gerwischer im weiteren Verlauf stabilisiert hatten, kam es Ende Mai zum finalen Schlagabtausch mit den Olvenstedtern. Auch bedingt durch das Fehlen ihres Torschützen vom Dienst, Kevin Rusche, hatten die Magdeburger keine reelle Chance und nur einige Unkonzentriertheiten auf blau-weißer Seite machten das Gipfeltreffen in Hälfte zwei noch einmal spannend. Mit 5:2 ging der wohl wichtigste Sieg der Spielzeit an die Sportgemeinschaft.

Zum Abschluss ging es als feststehender Staffelsieger zum USC Magdeburg. Und obwohl dieser keine schlechten Fußballer stellt und das Spiel auch sehr ehrgeizig führte, lieferten die Gerwischer ihren vielleicht besten Auftritt der Saison ab. Kleiner Schönheitsfehler: Der 8:0-Erfolg reichte nicht, um die anvisierte Marke von 100 Saisontoren zu knacken. „So entging ein nicht näher genanntes Mannschaftsmitglied auch der Einlösung seiner Wettschulden“, bemerkt Arnold augenzwinkernd.

Anzumerken und auch vom Staffelleiter noch einmal positiv hervorgehoben war der ebenfalls erreichte erste Platz in der Fairplay-Wertung. So kassierten die Blau-Weißen im Saisonverlauf keine einzige Strafe. Und nun geht es also ab dem Herbst in der anspruchsvolleren Stadtliga um den Klassenerhalt. In neuer Umgebung treffen die Gerwischer auf einige alte Bekannte wie Niederndodeleben und Ebendorf sowie Mitaufsteiger Olvenstedt.

Mit Pokal und Wimpel gab es auch Zuwachs für den Trophäenschrank.
Mit Pokal und Wimpel gab es auch Zuwachs für den Trophäenschrank.
Josephine Pinske