Verkehr und Bauen Intel in Magdeburg: Rathaus plant mit verschiedenen Szenarien
Die Frage, ob der US-Chiphersteller seine geplanten Fabriken am Eulenberg in Magdeburg errichten wird, ist offen. Das tangiert auch die Stadtplanung im Rathaus.
![Intel hat sein Vorhaben für Magdeburg vorerst auf Eis gelegt.](https://bmg-images.forward-publishing.io/2025/02/05/99062d3d-cfb1-48a6-9cbd-bfc6fb145eae.jpeg?rect=0%2C0%2C4000%2C2662&w=1024&auto=format)
Magdeburg - Ob Intel seine Chipfabriken am Eulenberg in Magdeburg errichten wird, ist derzeit noch offen. Im September vergangenen Jahres hatte der US-Halbleiterhersteller verkündet, dass das bereits genehmigte Bauprojekt bis 2026 auf Eis gelegt wird.
Seither herrscht eine Ungewissheit vor. Diese tangiert auch die Stadtplaner in der Magdeburger Stadtverwaltung. So wird gerade ein neuer Flächennutzungsplan 2040 für das gesamte Stadtgebiet erarbeitet. Der Stadtrat hatte bei seiner Januar-Sitzung dazu einen Aufstellungsbeschluss gefasst.
Mit dem Planungswerk werden Grundlagen und Ziele der baulichen Entwicklung in Magdeburg vordefiniert. So wird beispielsweise festgelegt, welche Flächen für neue Gewerbe- oder Wohngebiete vorgehalten werden und wo die Straßen/Schienen verlaufen können, die diese infrastrukturell anbinden sollen.
Hoffen auf Entscheidung
Hinsichtlich des Industriegebietes Eulenberg am südlichen Stadtrand gibt es augenblicklich aber ein großes Fragezeichen. Die Stadtplaner haben deshalb verschiedene Szenarien in der Schublade.
„Es gibt ein Szenario mit Intel und eines ohne sowie einen Mittelweg. Für das Zielszenario haben wir uns noch nicht entschieden“, sagte Ken Gericke, Fachbereichsleiter Stadtplanung und Vermessung, bei der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates Beyendorf-Sohlen.
Die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans stehe aktuell noch ganz am Anfang. Folglich kann auf eine Entscheidung von Intel für oder gegen Magdeburg entsprechend reagiert werden. Die Hoffnung sei, dass sich Intel in diesem Jahr entscheide.
![Die Industriefläche am Eulenberg könnte künftig auch von anderen Unternehmen genutzt werden.](https://bmg-images.forward-publishing.io/2025/02/05/81bd8e9f-3b32-4ccf-9539-dc121b370749.jpeg?rect=0%2C0%2C4000%2C2667&w=1024&auto=format)
Unabhängig davon blickt Gericke optimistisch auf die Zukunft des Industriegebiets Eulenberg. „Ich bin der festen Überzeugung, die Fläche wird sich entwickeln. Die Frage ist nur, ob mit Intel oder mit einem anderen Unternehmen“, sagte er.
In dieser Größenordnung und Lage finde sich eine solche Ansiedlungsfläche für Großgewerbe kein zweites Mal in Deutschland. Es gebe Bedarfe für eine Entwicklung.
Grundsteuer wird fällig
Ein Grund für die gegenwärtige Hängepartie ist allerdings auch, dass die Stadt Magdeburg vertraglich kein Rückkaufrecht für die rund 400 Hektar hat, die nun Intel gehören.
Intel sei aber nicht Eigentümer der Gesamtfläche am Eulenberg. Und: „Für die Fläche, die sie jetzt schon haben, müssen sie Grundsteuer bezahlen.“ Das ist mit Kosten verbunden. „Sie werden die Fläche nicht im Portfolio behalten, wenn sie sich entscheiden, dort nichts darauf zu bauen.“
Offen blieb bei der Ortsratssitzung, ob Grundsteuer für Acker- oder Gewerbeland zu zahlen ist und wie hoch der Betrag ausfällt.