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Fussball MSV Börde muss für Pokalspiel gegen den HFC umziehen

Das attraktivste Los kann auch die größte Sorge bereiten: So sehr sich Landesligist MSV Börde auf das Landespokal-Duell gegen den Halleschen FC freut, so groß ist im Vorfeld die Herausforderung in der Organisation.

Von Daniel Hübner 21.09.2023, 20:08
Eine Szene vom 11. November vor sechs Jahren:  Philipp Heise (v. r.), Christian Liedktke, die Hallenser Tobias Schilk und Toni Lindenhahn sowie Marcel Scheinhardt lieferten sich lange Zeit eine torlose Partie, bis der Favorit zuschlug.
Eine Szene vom 11. November vor sechs Jahren: Philipp Heise (v. r.), Christian Liedktke, die Hallenser Tobias Schilk und Toni Lindenhahn sowie Marcel Scheinhardt lieferten sich lange Zeit eine torlose Partie, bis der Favorit zuschlug. Foto: Eroll Popova

Magdeburg - Martin Riemann hat an diesen 11. November 2017 natürlich nur die besten Erinnerungen. Der MSV Börde traf als damaliger Verbandsligist im Achtelfinale des Landespokals auf den Drittligisten Hallescher FC. Tatort jenes Saisonhöhepunktes für die Stadtfelder war das Heinrich-Germer-Stadion in Sudenburg. 503 zahlende Zuschauer hatten sich im Sudenburger Rund versammelt. Und der MSV „eine super Leistung gezeigt, die Tore sind erst ab der 70. Minute gefallen“, so Riemann. In der 70., 81. und 88. Minute zur 0:3 (0:0)-Niederlage.

„Sportlich ist das ein schönes Los“, sagte Riemann vom MSV damals und sagt er heute, da Börde erneut im Landespokal den HFC empfängt. Sascha Sommer, der Coach des Landesligisten, stimmt mit ein: „Wann bekommt man schon mal die Chance, sich mit Spielern zu messen, die unser Hobby zu ihrem Beruf gemacht haben?“, stellt der 35-Jährige die rhetorische Frage bei FuPa.net. Mit dem Berufsstatus der Saalestädter geht aber auch eine ganz andere Herausforderung für Börde einher. Wo wird gespielt, wann wird gespielt – und wie soll man das bezahlen?

Zunächst einmal rechnet niemand damit, dass die Partie im GutsMuths-Stadion an der Harsdorfer Straße ausgetragen wird. „Es ist davon auszugehen, dass es sich dann um ein Hochsicherheitsspiel handelt, für das bestimmte Vorkehrungen vorgenommen werden müssen“, weiß Riemann. Zum Beispiel müsste ein separater Eingang für die Gästefans geschaffen werden, Absperrungen müssten aufgebaut werden. „Das ist nun mal so, wenn der HFC nach Magdeburg kommt. Aber das gibt das Stadion an der Harsdorfer Straße nicht her.“

Deshalb gilt es nun abzuwägen, ob wir uns das Risiko auch diesmal leisten wollen und können, und dann muss man entscheiden, ob man das Spiel überhaupt ausgetragen kann.

Martin Riemann

In Magdeburg gibt es für Börde eigentlich nur das Germer-Stadion, um das Duell über die Bühne mit Tribüne und eben getrennten Eingängen auszutragen. Die bisherige Vermutung, dass aufgrund von Umbaumaßnahmen die Spielstätte für die Begegnung nicht zur Verfügung stehen könnte, konnte die Stadt Magdeburg gestern wiederum revidieren. Baumaßnahmen sind dort aktuell keine geplant. Hintergrund der Vermutung: Der 1. FC Magdeburg hat eine lose Anfrage gestellt, ob er im Falle eines Regionalliga-Aufstiegs der U 23 ins Germer-Stadion einziehen könnte, wofür wiederum höhere Auflagen des Nordostdeutschen Fußballverbandes erfüllt werden müssten.

Zum Termin: Ursprünglich ist die dritte Pokalrunde für das Wochenende 13. bis 15. Oktober angesetzt worden, aber an jenem Wochenende läuft der HFC in der 3. Liga beim SC Freiburg II auf. „Wir werden uns mit Halle in Verbindung setzen und über den neuen Termin verhandeln“, erklärte Riemann. Für diesen kommt derzeit der 31. Oktober, der Reformationstag, infrage.

Es gibt also viel zu tun für den MSV Börde, nicht nur im Training, sondern auch in der Organisation. Und letztlich muss das eigene Konto geprüft werden. Denn die Kosten für die geforderten Maßnahmen tragen die Vereine. Und vor allem Börde hofft, dass die geteilten Einnahmen aus dem Spiel reichen, um das Konto wieder auszugleichen.

Für die Partie am 11. November 2017 reichten diese, um wenigstens bei plus/minus Null anzukommen. „Vor sechs Jahren ist die Stadt uns mit der Stadionmiete entgegengekommen, wir haben damals 500 Euro bezahlt“, erinnert sich Riemann. Der finanzielle Bärenanteil muss für die Sicherheit wie den Ordnungsdienst aufgebracht werden. Dort gingen damals die Kosten bereits in Richtung fünfstelligen Bereich. „Deshalb gilt es nun abzuwägen, ob wir uns das Risiko auch diesmal leisten wollen und können, und dann muss man entscheiden, ob man das Spiel überhaupt ausgetragen kann“, so Riemann.

Die sportliche Herausforderung wäre für die Spieler natürlich eine große und eine schöne zugleich. Und immerhin: Am 11. November 2017, so erinnert sich der 38-jährige Riemann, hatte sich der MSV „teuer verkauft“.