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Fußball-Landespokal Nur der MSC Preussen hält die Fahne hoch

Mit dem 2:0-Heimerfolg über Rot-Weiß Kemberg zieht der MSC Preussen als einziger Magdeburger Vertreter ins Landespokal-Viertelfinale ein. Dort könnten Hochkaräter warten.

Von Kevin Gehring Aktualisiert: 13.10.2024, 20:11
Nach dem 2:0-Erfolg über Rot-Weiß Kemberg und dem Viertelfinal-Einzug startete Preussen die Kabinen-Party.
Nach dem 2:0-Erfolg über Rot-Weiß Kemberg und dem Viertelfinal-Einzug startete Preussen die Kabinen-Party. Foto: Verein

Magdeburg - Ein Schnappschuss aus der Kabine hielt die große Freude fest. Angreifer Patrice Goudou und der Sportliche Leiter Olaf Milz breiteten im Vordergrund eine Fahne des MSC Preussen aus. Torjäger Simon Moratschke streckte in der dritten Reihe einen Schal des Fußball-Landesligisten. Und mittendrin in der freudestrahlenden Masse reckte Kapitän Arbnor Dervishaj einen Pokal in die Höhe. Nun: Bis zum Titelgewinn ist es für den MSC noch ein weiter Weg. Doch: Mit dem 2:0 (0:0)-Heimerfolg über den SV Rot-Weiß Kemberg zogen die Preussen am Sonnabend ins Viertelfinale des „dachbleche24-Landespokals“ ein.

„Diese Freude, diese Emotionen sollten die Jungs aufsaugen und genießen“, sagte Trainer Alexander Daul. „Das haben sie sich verdient.“ Insbesondere nach der desolaten Vorsaison, in der die Preussen mit nur vier Zählern auf dem Konto aus der Verbandsliga abgestiegen waren und es „wenig Grund zur Freude gab“, so Daul. Und in der die Sudenburger auch im ersten Landespokal-Auftritt gleich die Segel streichen mussten (0:4 beim MSV Börde). 13 Monate später zeichnet sich ein ganz anderes Bild: Nun ist der MSC Preussen der letzte verbliebene Magdeburger Vertreter im Wettbewerb. „Vor einigen Monaten hätte das wohl niemand gedacht“, untermauerte Daul.

Wir sind wesentlich besser aus der Kabine gekommen, haben dann Dominanz auf den Platz gebracht.

Alexander Daul, Trainer des MSC Preussen

Grundlage des Weiterkommens war am Sonnabend ein konzentrierter Auftritt. „Nach dem 0:4 gegen Thale hatten wir uns viel vorgenommen“, sagte Daul. „Zuallererst wollten wir hinten sicher stehen.“ Jene Prämisse erklärte auch, warum die 78 Zuschauer im Heinrich-Germer-Stadion im ersten Durchgang nicht viele Hochkaräter zu sehen bekamen. „Es war ein langes, vorsichtiges Abtasten“, erklärte Daul. „Es gab zwar ein, zwei Halbchancen auf beiden Seiten, aber wirklich gefährlich wurde es nicht.“

Dagegen konnten die Preussen nach dem Seitenwechsel den Druck hochfahren. „Wir sind wesentlich besser aus der Kabine gekommen, haben dann Dominanz auf den Platz gebracht“, lobte Daul. Den Führungstreffer durch Daniel Trinh, der eine Flanke von Florian Neugebauer einköpfte (73.), bewertete der 47-jährige Übungsleiter deshalb auch als „längst überfällig“. In jenem Moment war sich Daul sicher: „Ich hatte das Gefühl, dass wir das ziehen werden.“

Arbnor Dervishaj und Simon Moratschke gegen Quentin Kappler (v. l.).
Arbnor Dervishaj und Simon Moratschke gegen Quentin Kappler (v. l.).
Foto: Eroll Popova

Und er sollte Recht behalten. Begünstigt von der Roten Karte gegen Kembergs Ivan Lavrov, der sich zu einer Tätlichkeit hat hinreißen lassen (80.). Nur wenige Minuten später setzte Ihab El Zayat den Deckel drauf. Nach einem perfekt platzierten Steckpass des nur wenige Augenblicke zuvor eingewechselten Ali Samir Qorbani steuerte der 18-Jährige auf das Tor zu – und blieb vor Kemberg-Keeper Quentin Kappler cool (85.).

„Wir werden diesen Moment genießen und sind stolz darauf, der letzte Vertreter aus Magdeburg zu sein“, sagte Daul. Über den Gegner im Viertelfinale hatte sich der Coach des einzig verbliebenen Landesligisten noch keine Gedanken gemacht. Der Regionalligist Hallescher FC, der noch gegen Germania Halberstadt ran muss, könnte warten. Oder die Oberligisten VfL Halle und Union Sandersdorf. Die Preussen werden es nehmen, wie es kommt: „Für uns ist das ein Bonusspiel. Wer der Gegner wird, ist deshalb absolut egal.“