1. Startseite
  2. >
  3. Lokalsport
  4. >
  5. Magdeburg
  6. >
  7. Fußball: So will der MFFC den Abgang der Torjägerinnen kompensieren

Fußball So will der MFFC den Abgang der Torjägerinnen kompensieren

Gestern Nachmittag testeten die Fußballerinnen des Magdeburger FFC erstmals in der Vorbereitung auf die neue Regionalliga-Saison. Für diese stellt sich eine große Frage: Wie soll der MFFC die insgesamt 33 Treffer von Melina Krüger und Cora Ellermann ersetzen?

Von Kevin Gehring 17.07.2023, 08:00
Mit Melina Krüger (2. v. r.) und Cora Ellermann (r.) hat der MFFC seine beiden besten Torschützinnen der Vorsaison verloren.
Mit Melina Krüger (2. v. r.) und Cora Ellermann (r.) hat der MFFC seine beiden besten Torschützinnen der Vorsaison verloren. Foto: Popova

Magdeburg - Es ist immer auch eine Frage der Philosophie. „Entweder ich habe als Trainer einen klaren Matchplan, den ich immer durchziehen möchte, oder ich passe die Herangehensweise den Spielerinnen an, die ich zur Verfügung habe“, erklärt Alexander Auer die beiden möglichen Optionen. Welche davon der Übungsleiter des Magdeburger FFC für die neue Saison in der Frauen-Regionalliga als die richtige ausmachen wird? „Das wird sich in den kommenden Wochen zeigen.“

Klar ist: In der Vorbereitung auf die neue Spielzeit, die für den MFFC am 13. August mit dem DFB-Pokal-Aufritt beim FC St. Pauli (Regionalliga Nord) beginnt, wird der Übungsleiter einiges ausprobieren. „Wir werden uns ein System suchen, das zur Mannschaft passt“, kündigt Auer an.

Vielversprechende Talente zeigen sich

Natürlich stellt sich dennoch die Frage: Wer soll die „verlorenen“ 33 Tore ersetzen? „Da nehmen wir keine einzelne Spielerin in die Pflicht, sondern setzen auf das Kollektiv“, betont Auer. „Wir haben mehrere Mädels im Team, die für eine zweistellige Anzahl an Treffern gut sind.“ So etwa Neele Abraham, die schon in der Vorsaison elfmal traf. Oder Denisa Larissa Nesimi, die nach ihrem Winterwechsel vom SSV Besiegdas in der Rückrunde viermal netzte. Oder eine Kira Josefin Bölke, die schon in ihrer ersten Saison bei den Frauen fünf Treffer erzielte und künftig statt als Vorbereiterin selbst noch häufiger als Vollstreckerin in Erscheinung treten könnte. Zumindest traf die 17-Jährige am Sonntag im ersten Test der Vorbereitung bei Hannover 96 ebenso wie ihre 18-jährige Teamkollegin Amy Cienskowski für den MFFC.

Die Elf ist zwar im Grunde noch dieselbe, die die abgelaufene Saison mit einem guten fünften Platz beendet hatte, doch gilt es, den Abgang zweier Schlüsselspielerinnen zu kompensieren. Mit U-17-Nationalspielerin Melina Krüger (18 Treffer), die künftig für den Hamburger SV in der 2. Bundesliga stürmt, und Cora Ellermann (15), die für ein Studium in die USA geht, hat der MFFC im Sommer seine besten Torschützinnen der vergangenen Spielzeit verloren. „Zwei solche Abgänge auf einen Schlag würden jedem Regionalligisten wehtun“, weiß Auer. Dennoch sieht es der 35-Jährige gelassen: „Wir sehen uns immer noch als Ausbildungsverein. Wenn wir es geschafft haben, die Mädels auf so große Aufgaben vorbereitet zu haben, können wir nicht so viel verkehrt gemacht haben.“

Dass jener Auftritt beim Vorjahresdritten der Regionalliga Nord letzten Endes sehr deutlich mit 3:10 (1:3) verloren ging, wollte Auer „absolut nicht überbewerten“, wie der Coach versichert. „Wir haben viel probiert, haben viel Kraft und viel Erfahrung gesammelt“, sagt der Coach und unterstreicht: „Aus Niederlagen lernt man mehr.“

Zwei neue Co-Trainer

Und es hat noch einmal aufgezeigt, woran Auer mit seinem Team in der Vorbereitung besonders arbeiten möchte. Nach 53 Gegentreffern in 26 Partien der Vorsaison ist klar: „Wir wollen in der Defensive stabiler werden.“ Denn das könnte auch den Abgang der beiden erfolgreichsten Angreiferinnen kompensieren.

„Wenn ich weniger Tore bekomme, muss ich auch weniger schießen, um meine Spiele zu gewinnen“, so die Rechnung für eine erfolgreiche Saison. Zu der sollen mit Rückkehrerin Jona Leske (1. FC Nürnberg) und Lena Magas (SSV Besiegdas) auch zwei externe Neuzugänge, die gestern bereits beide aufliefen, ihren Beitrag leisten. Dazu rückten mit Torhüterin Maxine Podstawka, Verteidigerin Yona Schulz sowie den Mittelfeldspielerinnen Theresa Große und Vanessa Heinze gleich vier junge Akteurinnen aus dem eigenen Nachwuchs in den Regionalliga-Kader auf. „Wir werden ihnen die Zeit geben, die sie noch brauchen“, erklärt Auer und betont: „Wir wollen sie – wie alle Mädels in der Mannschaft – weiterentwickeln.“

Mit dieser Aufgabe sind neben den bisherigen Assistenten Christoph Berlau und Bennet Fattroth ab sofort mit Werner Schneider und Oliver Gühne auch noch zwei neue Co-Trainer betraut. Und sie werden in der Vorbereitung gewiss das eine oder andere Gespräch mit Alexander Auer darüber führen, welche Philosophie für den Magdeburger FFC die richtige sein wird.