Tennis TC Blau-Weiß Schönebeck erreicht mehrere Meilensteine
Auf eine mehr als gelungene Sommersaison 2021 blicken die Tennis-Cracks des TC Blau-Weiß Schönebeck zurück.

Schönebeck - Vor allem in Zeiten der Corona-Pandemie ist die Gesundheit mehr und mehr in den Mittelpunkt gerückt. Keine Veranstaltungen, nur wenige Freizeitmöglichkeiten und das Homeoffice sorgten dafür, dass der Mensch „gemütlich“ wurde. Um dem entgegenzuwirken, absolvierte Marko Bittersmann vom TC Blau-Weiß Schönebeck eine Weiterbildung, um sich dem Cardio-Tennis, dem Gesundheitssport, zu widmen. Das stellte sich als Goldwert heraus. Aus einer Gruppe engagierten Frauen entwickelte sich nach knapp 20 Jahren wieder eine Frauenmannschaft, die um Punkte kämpfte.
Die Frauen agierten zusammen mit der TSG Calbe und wagten die ersten Schritte in der Landesliga. Nach den ersten Partien war der Ehrgeiz der Mannschaft geweckt. Doch nicht nur die „alten Hasen“ stellten sich der Herausforderung. Den Weg durch die Nachwuchsabteilungen hatten Lisa Gutsmann und Gina Kuhne bereits hinter sich. Aufgrund schulischer Ausbildungen verließen beide Akteure vor einiger Zeit den Verein. Nun sind beide Elbestädterinnen wieder einsatzbereit und somit die Ersten, die zu den eigenen Wurzeln zurückkehrten.
Mit Pauline Weber agierte eine Nachwuchsspielerin des TC Blau-Weiß in der Landesliga mit. Ihr erstes Spiel absolvierte sie an Position eins gegen den 1. TC Magdeburg III und gewann ihr Einzelspiel sogar deutlich in zwei Sätzen. Ein Zeichen, dass der Verein in der Vergangenheit in Sachen Nachwuchs die richtigen Schritte gegangen ist.
Staffelsieg nur knapp verpasst
Weber sorgte aber auch dafür, dass in der Jugendbereichsklasse der weiblichen U15 ein hervorragender zweiter Platz bejubelt werden konnte. Zusammen mit Amelie Schürrmann bildete die junge Schönebeckerin ein eingespieltes Team. Nur drei Spiele entschieden am Ende über den Staffelsieg, den sich der TC Sandanger im letzten Duell gegen den TC Blau-Weiß sicherte.
Die zweite weibliche U15 kann ebenfalls auf eine solide Saison zurückblicken in einer schweren Staffel. Die Mannschaften aus Stendal und Magdeburg sind bereits ein paar Schritte weiter gegangen. Dennoch bissen sich Marie Koch und Kaja Goris – die Unterstützung aus Gröna erhielten – durch. Auch wenn die Ergebnisse es nicht aussagen, schafften es die beiden Schönebeckerinnen, den einen oder anderen Gegner zu ärgern. Der Lernprozess ist im vollen Gange.
Einen Reifeprozess hat auch Toni-Frederik Thiel hinter sich. „Er ist ein Spieler, der nicht verlieren kann“, so Nachwuchskoordinator Marko Bittersmann. Eigentlich ist das nicht verkehrt, doch nach einer Niederlage ist dann auch schonmal der Schläger geflogen. „Im Tennis spielt die Psychologie und die mentale Stärke eine Rolle.“ Also sollte vom Besten gelernt werden: Boris Becker. Auch der sechsmalige Grand-Slam-Sieger wollte immer gewinnen, zeigte sich nach Niederlagen aber stets fair und gratuliert seinem Gegenüber. Toni-Frederik nahm sich das an. Im letzten Auftritt lag er bereits mit 0:4 in Rückstand. Doch statt den Kopf in den Sand zu stecken, sicherte er sich die folgenden Sätze und drehte die Partie in einen Erfolg. „Er hat sich persönlich weiterentwickelt.“
Allgemein zählt die U12-Jugend zu den großen Gewinnern im Verein. Toni-Frederik, Ann Kirstin Langhans und Pady Schubert holten drei Siege aus vier Spielen und landeten in der Endabrechnung auf Platz vier. Schubert sammelte zudem Erfahrungen in der U15.
Ebenfalls weiterentwickeln möchte sich Simon Menzel. Er spielte seine vorerst letzte Saison beim TC Blau-Weiß Schönebeck. Den Nachwuchsakteur zieht es für ein Auslandsjahr nach Kanada. „Der Verein wünscht Simon viel Erfolg bei seinen kommenden Aufgaben“, so Bittersmann.
Neun Spieler tragen sich in Vereinsgeschichte ein
Den wohl größten Coup der Vereinsgeschichte landete jedoch die Herren-40-Mannschaft des TC Blau-Weiß. Dabei schaffte die Mannschaft sogar ein Novum: An den 8:0 Punkten, 17:7 Matchpunkten, 37:16 Sätzen sowie den 255:149 Spielen waren ganze neun Teamplayer beteiligt. Christian Erxleben, Bittersmann, Thomas Faltin, Carsten Berg, Thomas Hanemann, Matthias Schubert, Jens Schönherr, Stefan Lindstädt und Detlef Frank legten eine Bilderbuchsaison hin. „Wir konnten immer wieder schön durchwechseln. So kam auch jeder auf Einsatzzeit. Das machte sich bezahlt“, erläutert Bittersmann, der aus einer intakten Mannschaft aber Frank hervorheben möchte. Der Schönebecker steigerte sich während der vier Spiele um satte zwei Leistungsklassen.
Der Verein blickt somit auf eine erfolgreiche Spielzeit zurück. Elf Mannschaften, das gab es vorher noch nie. Eine neue Damenmannschaft, die nach fast 20 Jahren aus dem Dornröschenschlaf geholt wurde. Zahlreiche Nachwuchsspieler und -spielerinnen, die in höheren Altersklassen Erfahrungen sammeln konnten. Und auch Corona stellte keine Herausforderung dar. „Es hat alles nahtlos funktioniert“, so Bittersmann.