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70.000 Haushalte gefragt Gartenabfälle im Kreis Stendal: Kommt ein Verbrennungsverbot?

Der Kreis Stendal ist einer der wenigen, in dem Gartenabfälle ins Feuer wandern dürfen. Ob das so bleibt, soll eine Bürgerumfrage entscheiden.

Von Andreas König 05.02.2025, 15:40
Die Bürger im Kreis Stendal sollen entscheiden: Dürfen Gartenabfälle künftig weiter verbrannt werden oder nicht?
Die Bürger im Kreis Stendal sollen entscheiden: Dürfen Gartenabfälle künftig weiter verbrannt werden oder nicht? Archivfoto: Gerhard Draschowski

Stendal - Rauchschwaden und beißender Brandgeruch. Daran erkennt man den Kreis Stendal im Februar/März und im Oktober/November, wenn Gartenabfälle verbrannt werden. Soll das so bleiben? Die Einwohner haben das Wort.

Gartenfeuer sind eigentlich verboten

Die seit Jahren immer wieder auflodernden Gartenfeuer sind eigentlich verboten. Sie zählen nur deswegen nicht als Gesetzesverstoß, weil im Landkreis eine Verbrennungsverordnung gilt. Die Meinungen zu dem Thema gehen auseinander. Eine These lautet, die Stadtbewohner lehnen das Verbrennen eher ab, während Dorfbewohner die Möglichkeit begrüßen.

Aber spiegelt das die Meinungen der Bürger wider? Das wollen Landrat Patrick Puhlman (SPD) und der Geschäftsführer des kreiseigenen Entsorgers ALS, Hendrik Galster, herausfinden. Mit einer Umfrage unter allen Haushalten im Kreis Stendal. Zu diesem Zweck verschickt die ALS Postkarten, insgesamt 70.000, an jeden abfallgebührenpflichtigen Haushalt.

Einfache Umfrage: Ja oder nein zum Verbrennen?

„Wir wollen die Umfrage bewusst einfach halten“, erklärt der Landrat. Gefragt werde daher nur, ob das Verbrennen verboten werden oder erlaubt bleiben soll. Wörtlich heißen die Alternativen „1. Fortführung der Verbrennungsverordnung“ oder „2. Abschaffung der Verbrennungsverordnung“.

„Verordnungen sind Sache der Verwaltung“, erklärt der Landrat. Daher müsse der Kreistag nicht beteiligt werden. In dem Gremium waren die Gartenabfälle immer wieder einmal Thema. Zuletzt bei einem Antrag der AfD, die sämtliche Beschränkungen aufheben lassen und im Grunde für jeden Tag „Feuer frei“ geben wollte.

Teilnahme per Postkarte oder mit Smartphone und QR-Code möglich

Auf jeder Postkarte sind ein QR-Code und ein Bestätigungscode aufgedruckt. Am bequemsten können sich Bürger mit Hilfe ihres Smartphones an der Umfrage beteiligen. Es ist aber genauso möglich, die Postkarte portofrei zurückzusenden. Die Umfrage verläuft anonym, versichert der ALS-Chef. Für das Meinungsbild sei es allerdings gut, wenn Wohnort und Postleitzahl vermerkt werden. Start der Umfrage ist am Donnerstag, 13. Februar. Sie läuft bis in den April. Von ihrem Ausgang macht es der Landrat abhängig, wie es mit dem Verbrennen weitergeht.

Wo gelten noch Ausnahmeregelungen?

In Sachsen-Anhalt dürfen Gartenabfälle außer im Kreis Stendal nur noch im Altmarkkreis Salzwedel, im Harz, im Burgenlandkreis und im Kreis Wittenberg verbrannt werden. Ausnahmeregelungen gibt es auch in Bayern und Baden-Württemberg.