SKV erneut nationaler Double-Sieger
Classic-Kegeln: 18. Deutscher Meistertitel infolge mit nur einer Niederlage. Neunter Pokaltriumph krönt nächste Wahnsinns-Saison.
Zerbst. - Es klingt schon fast, wie eine Selbstverständlichkeit: Der SKV Rot Weiß Zerbst hat auch in der abgelaufenen Saison Deutschlands Kegelwelt dominiert.
Mit dem überlegen erspielten 18. Deutschen Mannschafts-Meistertitel und der Verteidigung des Pokalerfolgs aus dem Vorjahr haben die Rot-Weißen einmal mehr bewiesen, dass es in Deutschland keine bessere Kegelmannschaft gibt.
Und das in einer Saison, in der sich wahrlich nicht alles wie von allein erledigte. „Das war tatsächlich nicht ganz so einfach dieses Jahr. Verletzungen, Erkrankungen und Formschwächen von zum Glück immer nur einzelnen Spielern sorgten dafür, dass wir die Breite unseres Kaders tatsächlich ausnutzen mussten, um immer wieder die Erfolge einzufahren“, wusste SKV-Kapitän Timo Hoffmann um die teils gravierenden personellen Probleme im Verlaufe der Saison.
Der Start in die Saison verlief gleich vielversprechend, gab es doch vor dem Weltpokal gleich drei Siege gegen die drei Aufsteiger. Waren die Spiele gegen Mörfelden daheim und in Plankstadt mit 8:0 klare Angelegenheiten, mussten die Rot-Weißen gegen Markranstädt beim 7:1 kräftig kämpfen. Immerhin gingen gleich vier direkte Duelle bei Satzgleichstand nur wegen der teils knapp mehr erzielten Gesamtkegel an die Zerbster.
Richtungsweisender Erfolg
Ein erster richtungsweisender 6:2-Erfolg gelang dann daheim gegen den frischgebackenen Europapokalsieger und stärksten Meisterschaftskonkurrenten SKK Chambtalkegler Raindorf. Als dann auch die weiteren Partien der Hinrunde in Schwabsberg (7:1), Breitengüßbach (6:2) und Bamberg (8:0) sowie daheim gegen Wernburg und Hallbergmoos (jeweils 7:1) klar gewonnen wurden, stand der verlustpunktfreie Titel des „Herbstmeisters“ fest.
Gleich zum Start in die Rückrunde, Zerbst gewann in Mörfelden 8:0, gab Raindorf durch eine 3:5-Niederlage bei der wiedererstarkten Victoria in Bamberg zwei wichtige Punkte im Meisterschaftskampf ab. Fast schon eine kleine Vorentscheidung. Zwei weitere 8:0-Siege gegen Plankstadt und Markranstädt sorgten auch nach Mannschaftspunkten für ein gehöriges Polster der Zerbster vor der Konkurrenz. Da war die 1:7-Niederlage in Raindorf, dort natürlich frenetisch gefeiert und von den Rot-Weißen entsprechend betrauert, nur ein kleiner Fleck auf der ansonsten blütenweißen Weste des Serienmeisters.
Denn die weiteren Bundesligaspiele gingen allesamt klar an den SKV, während die Konkurrenz hier und da noch Federn lassen musste. Im Heimspiel gegen Breitengüßbach erspielten die Zerbster mit 4174 Kegeln das beste Ergebnis der Saison. Nach dem 6:2-Sieg gegen Bamberg im letzten Saisonspiel feierten die Rot-Weißen mit ihren Zuschauern und Fans zünftig die 18. Meisterschaft hintereinander mit nur einem verlorenen Spiel (34:2 Punkte).
Teambetreuer Andreas Förster, der bei allen 18 Titeln dabei war, jubelte euphorisch: „Überragend, überragend, überragend ... Ich bin begeistert. Zum 18. Mal hintereinander Meister, das ist unglaublich.“ Auch Bamberg (25:11) konnte mitfeiern, hatten sie sich doch hinter den starken Raindorfern (29:7) tatsächlich und unerwartet die Bronzemedaille gesichert.
Hoffmann führt Rangliste an
Die Einzel-Rangliste der Bundesliga, die nach den Auswärtsergebnissen geordnet wird, führt in der abgelaufenen Spielzeit der Zerbster Kapitän Timo Hoffmann mit einem Auswärtsschnitt von 672 Kegeln deutlich an. Auf den Plätzen sechs bis neun folgen die Zerbster Robert Ernjesi, Manuel Weiß, Christian Wilke und Tim Brachtel. Wilke brachte es im heimischen „Stadtwerke Kegelsportcenter“ auf einen wahnsinnigen Heim-Schnitt von 692 Kegeln und rangiert in dieser Wertung ganz vorn.
Auch im zweiten nationalen Wettbewerb, dem DKBC-Pokal, hatte der SKV Rot Weiß den Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen. Wieder mussten die Zerbster, ob ihrer internationalen Aufgaben bei Weltpokal und Champions League, erst in der dritten Pokalrunde ins Geschehen eingreifen.
Der Weg ins Finalturnier nach Ulm schien recht einfach, wurde aber auch sehr konzentriert gegangen. Daheim gab es Siege gegen die Zweitligisten Unterharmersbach (7:1) mit dem ehemaligen Zerbster Publikums-Liebling Axel Schondelmaier und gegen Elsterwerda (8:0).
Das Viertelfinale beim Landespokalvertreter in Waldhof war für die Gastgeber das Spiel des Jahres und der Punkt bei der 1:7-Niederlage wurde gefeiert wie ein Sieg. Trotzdem stand der Titelverteidiger gemeinsam mit Hallbergmoos und Bamberg aus der Bundesliga und Vorjahresfinalist Eppelheim im Final Four. Hier ließen die Rot-Weißen der Victoria aus Bamberg einmal mehr beim 6:2-Erfolg keine Finalchance.
Gleichzeitig überraschte Eppelheim mit dem überragenden Ex-Zerbster Daniel Aubelj (716 mit einer 213er Bahn) gegen Hallbergmoos mit einem 6:2-Erfolg, so dass es eine Neuauflage des Finalspiels aus dem Vorjahr gab. Die Eppelheimer hatten aber offensichtlich im Halbfinale in toller Manier all ihre Körner verschossen, sich mit dem Finaleinzug aber erneut einen Startplatz im internationalen NBC-Pokal gesichert. Zerbst gewann deutlich mit 8:0 und holte sich zum neunten Mal den DKBC-Pokal und nach der Meisterschaft das nationale Double.
SKV-Teamchef Hoffmann war „extrem zufrieden“. „Das war absolut verdient. Unsere Ausgeglichenheit war schon beeindruckend. Wir haben geschlossen auf einem sehr guten Niveau gespielt und den Gegnern kaum eine Chance gelassen.“
Damit hat der SKV Rot Weiß Zerbst auch in der abgelaufenen Saison Deutschlands Kegelwelt dominiert. Das klingt schon fast, wie eine Selbstverständlichkeit, ist es bei dem Aufwand, den die Rot-Weißen für diese Erfolge betreiben, aber bei weitem nicht.
Der SKV unter: www.skv-rot-weiss-zerbst.de oder www.facebook.com/KegelninZerbst.