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Ausstellung Zerbster Cranach-Bibel von 1541 wird gezeigt

Morgen eröffnet eine Sonderausstellung zum 700-jährigen Bestehen des Stadtarchives und dem 1075-jährigen Stadtjubiläum im Stadtarchiv. Warum das etwas Besonderes ist.

Von Arlette Krickau 29.09.2023, 10:30
Archivleiterin Juliane Bruder und  Auszubildende Caroline Krabbes beim Bestücken der Ausstellungsvitrinen. Dicke alte Bücher und Urkunden gehören auf jeden Fall zu dekorativen Stücken der Ausstellung zum Stadt- und  auch Archiv-Jubiläum.
Archivleiterin Juliane Bruder und Auszubildende Caroline Krabbes beim Bestücken der Ausstellungsvitrinen. Dicke alte Bücher und Urkunden gehören auf jeden Fall zu dekorativen Stücken der Ausstellung zum Stadt- und auch Archiv-Jubiläum. Foto: Arlette Krickau

Zerbst - „Und wenn sich die Urkundenrolle wie eine Schlange durch die ganze Vitrine zieht“, sagt Juliane Bruder und schaut dabei Caroline Krabbes fragend an. Die Leiterin des Stadtarchives Zerbst und die Auszubildende sind dabei Vitrinen und Rahmen mit allerhand historischem Material, das besonders, aber auch sehr dekorativ aussieht, zu bestücken.

Natürlich ist das nicht ihre eigentliche Aufgabe im Archiv. Grund für ihr geschäftiges Tun ist eine Sonderausstellung. Anlässe für diese gibt es gleich zwei: 700 Jahre Stadtarchiv Zerbst/Anhalt im Kontext des 1075-jährigen Stadtjubiläums.

Für jedes Jahrhundert ein Höhepunkt

Als Ausstellungsort wurde der neue Sitz des historischen Stadtarchives im ehemaligen Frauenkloster auf der Breite gewählt. Auf dem breiten Flur soll laut Juliane Bruder ein bunter Mix aus dem Archiv gezeigt werden.

„Für jedes Jahrhundert mindestens einen inhaltlichen und einen optischen Höhepunkt und gerne noch ein Alleinstellungsmerkmal – das haben wir uns vorgenommen“, verrät sie. Natürlich darf die am Anfang erwähnte 2,60 Meter lange Urkunde da nicht fehlen.

Menschen, die an Ahnenforschung in der Familie gefallen haben, könnten sich aber auch für Steuerlisten, Totenbücher oder das Verzeichnis zur Seperation interessieren. Auch solche Dinge werden bedacht.

Kranach Bibel an drei Tagen zu sehen

Generell soll bei der Ausstellung das breite Spektrum an Dokumenten, Büchern, Urkunden, Akten, Karten, Fotos und Kleinobjekten, die das Stadtarchiv zu bieten hat und die über sieben Jahrhunderte allen Widrigkeiten zum Trotz hier überdauert haben, zur Geltung kommen, informiert Antje Rohm, Kulturamtsleiterin der Stadt Zerbst.

Daneben soll es zudem Einblicke in die Archivarbeit geben. Die Frage „Was sammelt eigentlich heute noch ein Archiv?“ sollte auf jeden Fall beantwortet werden.

Lesen Sie zum Thema auch: Zerbster Prunkbibel auf Reisen

Als wirklich besonderer Höhepunkt wird auch die Zerbster Prunkbibel von Lucas Cranach dem Jüngeren (1514–86) aus dem Jahr 1541 gezeigt. „Diese allerdings nur an den Eröffnungstagen der Ausstellung, also vom 30. September bis 3. Oktober“, verrät die Archivarin.

Archiv klingt zwar immer erst einmal ein wenig eingestaubt, aber neben den optisch wirklich schönen alten Dokumenten, zeigen auch die steigenden Anfragen beim Stadtarchiv Zerbst, dass Recherchieren und Forschen im oder mit dem Stadtarchiv durchaus gefragt ist. „Spätestens seit wir 2022 erste Dokumente online zur Verfügung gestellt haben, ist das Interesse gestiegen. Ich hab seit dem kein Sommerloch mehr und bestimmt keine Anfrage doppelt“, erzählt Juliane Bruder und lacht. Dabei gibt es auch keine räumlichen Grenzen. Anfragen erreichen das Archiv auch aus Amerika, Australien, Polen oder Schweden.

Bei so hoher Nachfrage, sollte auch die Ausstellung auf großes Interesse stoßen.