Bernd von der Heide verabschiedet sich als Vorsitzender des Basketballverbandes Der Kreis schließt sich in Osterwieck
Der Basketballverband Sachsen-Anhalt hielt seinen diesjährigen Verbandstag in Osterwieck ab. Im Mittelpunkt stand dabei Bernd von der Heide, der nach zehn Amtsjahren den Vorsitz abgab, aber als Ehrenvorsitzender dem Verband eng verbunden bleiben wird.
Osterwieck l So schloss sich der Kreis: Vor zehn Jahren wurde Bernd von der Heide auf einer Verbandstagung in Osterwieck zum Vorsitzenden des Basketballverbandes Sachsen-Anhalt gewählt. Zum zweiten Mal tagten nun am Sonnabend die rund 50 Basketballvereine aus dem Land in Osterwieck, wo der Vorsitzende sein Amt abgab. Von der Heide war dabei gleich doppelter Gastgeber. Zum einen als Vorsitzender des Sportclubs Osterwieck, zum anderen als Direktor des Fallstein-Gymnasiums, dem Tagungsort.
Basketball hat in Osterwieck eine bis 1967 zurückreichende Tradition, als Sportlehrer Jürgen Kluge diese Sportart hier aufbaute. Schon in den 1970er Jahren waren Osterwiecker Mädchenmannschaften DDR-Spitze. Sogar Länderspiele fanden hier statt.
Bis 1991, als Bernd von der Heide aus Bornum Direktor des Fallstein-Gymnasiums wurde, hatte er keine Beziehung zum Basketball. Doch die sportlichen Erfolge vor allem der Mädchen trugen wesentlich dazu bei, die neu gegründete Schule bekannt zu machen - und machten den Direktor zum Fan. "Anfangs wurden wir noch oft Fallenstein- oder Falkenstein-Gymnasium genannt, jetzt kennt man uns", sagte von der Heide. 1996 gründete sich der Sportclub Osterwieck mit dem Schuldirektor als Vorsitzenden und somit nun auch als Sportfunktionär. Auf Landesebene galt Osterwieck aufgrund der großen Entfernung zu den Leistungszentren in Halle und Magdeburg immer als etwas abgehängt. Das änderte sich, als Bernd von der Heide 2002 Landesverbandschef wurde. "Ich habe mich auch als Moderator zwischen den Zentren Halle und Magdeburg verstanden", betonte er. Osterwieck rückte damit näher heran. Alle zwei Wochen kommt der Landestrainer in die Ilsestadt, um mit dem Nachwuchs zu trainieren. Der Sportclub ist Leistungsstützpunkt geworden. Davon profitieren auch die großen Sportzentren. So spielt Marie-Luise Greulich in der U17-Bundesligamannschaft des SV Halle. Und kurz vor dem Verbandstag ist sie sogar zur Kapitänin gewählt worden, wie Landestrainer Christian Steinwerth berichtete.
Sport- und Funktionärsprominenz fand am Sonnabend den Weg nach Osterwieck, auch um Bernd von der Heide zu würdigen. Volkhard Uhlig zum Beispiel, der Rekordnationalspieler der DDR, der 1990 als Präsident den DDR-Verband in den Deutschen Basketball-Bund integrierte. Oder Bernd Heiden, Vizepräsident des Deutschen Basketball-Bundes. "Bernd von der Heide ist immer ein Brückenbauer gewesen, um Hindernisse zu überwinden", sagte er. Der Osterwiecker setzte sich auf Bundesebene dafür ein, auch den Wünschen der kleinen Landesverbände wie Sachsen-Anhalt mehr Beachtung zu schenken.
Unter von der Heides Regie war Sachsen-Anhalt Gastgeber eines Bundestages in Dessau sowie mehrerer Länderspiele. Jetzt leitete der 64-Jährige einen Generationswechsel ein, mit ihm traten noch zwei weitere langjährige Funktionäre zurück. Darunter Gunther Schmidt, der Anfang der 1970er Jahre in Osterwieck die DDR-Damennationalmannschaft im Länderspiel gegen die CSSR betreut hatte.
Nachfolger als Vorsitzender wurde der Dessauer Thomas Schaarschmidt. DBB-Vize Bernd Heiden ermunterte die Vereine unterdessen, mehr Mini- und Schulsportturniere auszutragen. Er stellte Zahlen des Jugendspielbetriebes in Deutschland von 1998 und 2011 entgegen und bezeichnete den Rückgang als "schockierend".