Vorstand des Vereins Kultur-Landschaft wieder gewählt - Eichsfelder Saal wird Schwerpunkt 2012 Schloss Hundisburg auf Denkmalmesse als bestes Restaurierungsobjekt ausgezeichnet
Der alte Vorstand des Vereins Kultur-Landschaft Haldensleben-Hundisburg ist auch der neue. Ulrich Hauer, der weiter den Vorsitz führt, sowie Andreas Baumeister, Diethard Krüger, Bärbel Pieper, Doreen Scherff und Ernst Mahneke wurden wiedergewählt.
Von Marita Bullmann
Hundisburg l So kontinuierlich wie in der Vorstandsarbeit geht es auch in der Vereinsarbeit und im Schloss Hundisburg weiter. Vor der Mitgliederversammlung hatten die Frauen und Männer Gelegenheit, das gerade fertiggestellte Brauhaus in Augenschein zu nehmen. In diesem Jahr erhielt die Stadt Haldensleben als Eigentümer des Schlosses auch Fördermittel, um die Räumlichkeiten auszubauen, in denen die Alvensleber Familienbibliothek untergebracht werden soll. Der alte Standesamtsraum wird einen Teil der Bücher präsentieren, der größere Teil soll in einem Magazinraum untergebracht werden, der jedoch noch fertiggestellt werden muss. Er soll dann über eine Wendeltreppe zu erreichen sein.
Alle Werke seien digital erfasst, beantwortete Dr. Harald Blanke die Frage nach der Nutzung der Bibliothek. Wenn doch jemand in eines der Bücher sehen will, kann das eine Mitarbeiterin der Stadt- und Kreisbibliothek ermöglichen. Das könne dann vereinbart werden. Die Familienbibliothek sei vor dem 30-jährigen Krieg begründet worden und wurde schon an verschiedenen Standorten aufbewahrt. Neben Stendal und Erxleben habe sie auch schon in Hundisburg gestanden. Ein Teil der Bibliothek befinde sich in der Landesbibliothek in Halle, der andere Teil in Wolfenbüttel, dieser werde dann in Hundisburg seinen endgültigen Platz finden, erläuterte Blanke. Da es sich um eine Bibliothek aus der Reformationszeit handelt, verfüge Hundisburg damit über ein weiteres Alleinstellungsmerkmal, bekräftigte er. Im nördlichen Sachsen-Anhalt gibt es wenige Standorte dafür.
Weit vorangegangen ist 2011 der Ausbau des Mittelteils des Schlosses mit Hauptsaal und Gartensaal. Auch die Politik habe Hundisburg inzwischen entdeckt, machte Blanke auf besondere Gäste aufmerksam, denn vor wenigen Tagen hat hier eine gemeinsame Kabinettsitzung der Landesregierungen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt stattgefunden. Die Leistungen zur Wiederherstellung des Schlosskomplexes wurden im Oktober auf einer Denkmalmesse in Berlin, die ein Verlag ausgerichtet hatte, mit einer Anerkennung als bestes Restaurierungsobjekt gewürdigt, informierte der Geschäftsführer der Schloss- und Parkverwaltung die Vereinsmitglieder.
Im nächsten Jahr soll es bei der weiteren Ausgestaltung des Schlosses weitergehen. Der Eichsfelder Saal soll künftig den Hauptteil der Sammlung von Heinrich Apel aufnehmen. Der Künstler hat bereits weitere Plastiken nach Hundisburg gebracht. Deshalb muss hier in zusätzliche Beleuchtung investiert werden, auch die Farbgebung des Raumes wird verändert. Mit der Umgestaltung der Apel-Sammlung wird dann ein Rundgang durch die Räume, die die Werke des bekannten Magdeburger Bildhauers zeigen, und die Gemäldesammlung von Loock möglich. In der Mitte der neue Bibliotheksraum.
Weitergehen könnte es auch am "Hintereingang". Hier wie im Treppenhaus werden die Gäste noch nicht sehr freundlich empfangen. Vorgesehen ist in diesem Zusammenhang, das Foyer so herzurichten, dass bei standesamtlichen Trauungen, die im Gartensaal stattfinden, Hochzeitsgesellschaften hier warten können.
Die Arbeiten im Park und Garten werden 2012 nicht mehr so intensiv sein wie in den Vorjahren. Im Auge behalten müsse man jedoch das Buchsbaumsterben, sagt Blanke. In diesem Jahr konnte dieser Erscheinung noch einigermaßen Einhalt geboten werden, doch darauf müsse weiter geachtet werden.