Ortsumgehung offiziell freigegeben Schwerlaster machen Bogen um Gethlingen
Nach einer Bauzeit von rund fünf Monaten wurde gestern die Ortsumfahrung
Gethlingen offiziell für den Verkehr freigegeben. Dazu fand im
Einmündungsbereich der Gethlinger Ortszufahrt eine Feierstunde statt.
Gethlingen l "Mit dem Bau der neuen Straße wird der Ort Gethlingen spürbar vom Durchgangsverkehr entlastet", sagte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) in seiner kurz gehaltenen Ansprache - nachdem eine kleine Abordnung der Kita "Villa Spatzennest" aus Hohenberg-Krusemark zum Auftakt das Lied von der neuen Straße gesungen hatte. Um auf die Anmerkung des Ministers zurückzukommen: Faktisch gibt es jedoch seit einigen Tagen gar keinen Durchgangsverkehr mehr durch das Dorf, denn nach Gethlingen zweigt nur noch eine Straße von der neuen Ortsumgehung ab - eine Sackgasse.
"Bau der Straße war eine dringende Notwendigkeit" -
Eike Trumpf, VG-Bürgermeister
Wohl alle Einwohner von Gethlingen, insbesondere die direkten Anlieger der bisherigen Ortsdurchfahrt im Zuge der Landesstraße L14, sind über die neue Umgehungsstraße besonders glücklich. Haben sie doch am meisten unter der Verkehrsbelastung auf der völlig maroden Straße gelitten. Darum waren viele von ihnen zur Verkehrsfreigabe erschienen. Aber auch die Kraftfahrer aus der Region und der überörtliche Verkehr wissen die neue Straße zu schätzen. Kein nerviges Nadelöhr und keine Buckelpiste mehr.
Zu den vielen Teilnehmern der Feierstunde zählten neben Minister Webel und Kollegen seines Ressorts sowie der Landesstraßenbaubehörde Vertreter des Landkreises Stendal, der Verbandsgemeinde (VG) Arneburg-Goldbeck, der Gemeinde Hohenberg-Krusemark, Vertreter der Baufirma und eine Reihe anderer Gäste. Auch der CDU-Landtagsabgeordnete Hardy-Peter Güssau war mit dabei. Stellvertretend für Landrat Carsten Wulfänger nahm dessen Beigeordneter Denis Gruber (SPD) teil.
Aus Sicht des Präsidenten der Landesstraßenbaubehörde, Uwe Langkammer, wurde mit dem Bau der Umgehungsstraße auch ein aktiver Beitrag zur Verkehrssicherheit geleistet. Er bedankte sich bei allen Beteiligten. Den am Bau beteiligten Firmen, aber auch den Behörden und Verbänden bescheinigte er eine sehr gute Zusammenarbeit.
Wie der Bürgermeister der VG Arneburg-Goldbeck, Eike Trumpf, ausführte, sei es sehr erfreulich, dass die Ortsumgehung Gethlingen nach rund zehnjährigem Kampf endlich Realität geworden sei. "Es war eine dringende Notwendigkeit, denn mit dem Zellstoffwerk Stendal hat der Schwerlastverkehr stark zugenommen. Ich habe in den Jahren oft mit Gethlingern gesprochen, die mir geschildert haben, wie sehr sie unter der Situation leiden." Die neue Straße sei für die ganze Region ein wichtiger Infrastrukturfaktor, fügte Trumpf hinzu.
"Den Gethlingern künftig einen ruhigen Schlaf" -
Thomas Webel, Verkehrsminister
Der Verkehrsminister ging auf die Kosten ein. Das Land hat rund 1,2 Millionen Euro in den Bau der rund einen Kilometer langen und sechseinhalb Meter breiten Umgehungsstraße investiert. Zwei Drittel davon übernimmt die EU aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Den Nutzern der Ortsumgehung wünschte Webel allzeit unfallfreie Fahrt und: "Den Einwohnern von Gethlingen künftig einen ruhigen Schlaf." Langkammer lobte in seiner Ansprache auch die altmärkische Bauwirtschaft. Die Maßnahme, die von einer Firma aus der Region ausgeführt wurde, sei dafür ein Beleg.
Mit Blick auf die bevorstehende Adventszeit sangen die Mädchen und Jungen "Villa Spatzennest" noch ein Weihnachtslied. Dann wurde das Absperrband durchschnitten und damit die symbolische Verkehrsfreigabe vollzogen. Laut Verkehrsministerium werden im kommenden Frühjahr in unmittelbarer Nähe der neuen Straße noch 63 Winterlinden sowie auf einer Fläche von rund einem Hektar zwischen der Ortsumgehung und dem Ort Gethlingen weitere Sträucher und Einzelbäume gepflanzt.