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Bürgermeister-Wahl am 18. Dezember in Hohenberg-Krusemark: Alkje Fontes kandidiert für das Amt Bewerberin sieht Umsonst-Laden als großen Vorteil

Von Ingo Gutsche 23.11.2011, 05:18

Die Gemeinde Hohenberg-Krusemark wählt am 18. Dezember einen neuen Bürgermeister. Um dieses Amt bewirbt sich die 33-jährige Alkje Fontes.

Gethlingen l "Ich vermute, dass es in den ersten Monaten ein Full-Time-Job wird." Alkje Fontes könne sich bestens vorstellen, dass das Aufgabengebiet eines ehrenamtlichen Bürgermeisters sich nicht wesentlich von dem eines anderen Angestellten, der täglich seiner Arbeit nachgeht, unterscheidet. Aber Engagement ist der Neu-Bürgerin von Gethlingen, die mit ihrer Familie Ende August in das ehemalige Rittergut I einzog, keineswegs fremd. Ob als dreifache Mutter oder als aktive Bürgerin, die sich unter anderem für Belange im Naturschutz starkmacht. Alkje Fontes möchte nicht nur ein Teil der Gemeinde Hohenberg-Krusemark sein, sie bewirbt sich um das Amt des Bürgermeisters.

"Wir fühlen uns hier sehr wohl." Ein Grund, warum die 33-Jährige, die mit ihrem Ehemann Lothar und den Kindern Godrun (9), Irmrun (7) und Wieland (2) im Spät-Sommer ihre Wohnung in Wendemark gegen das historische Gebäude in Gethlingen "eintauschte", der Gemeinde "etwas zurückgeben will" und kandidiert. Eine Portion Mut gehöre dazu, als neue Einwohnerin sich der "riesen Herausforderung" zu stellen. Aber schon in den ersten Wochen kam Alkje Fontes "mit vielen interessanten Menschen ins Gespräch". Die junge Frau, die in Leipzig Fotografie studierte, hat sich bereits erste Gedanken gemacht, mit welchen Aktionen sie das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Gemeinde stärken könnte. Ein Miteinander ist der 33-Jährigen sehr wichtig. Und so denkt sie, dass die Senioren noch besser bei Veranstaltungen einbezogen werden sollten. "Das Zusammenkommen zwischen Kindern und Rentnern muss gefördert werden." Ebenso weiß die sich bei der Bürgerinitiative "Gegen das Steinkohlekraftwerk" und auch beim Bund für Umwelt und Naturschutz engagierte Fontes, dass es "einige Familien in der Gemeinde sehr schwer haben". Die Einrichtung eines "Umsonst-Kaufhauses" würde "vieles vereinfachen". Ob Kleidung, Möbel oder Schulbücher. Wer etwas nicht mehr benötigt, sollte es abgeben. Jene Sachen sollten Bürger aus der Gemeinde, ohne das Porte- monnaie öffnen zu müssen, erwerben können. "Ein Austausch ohne monetären Hintergrund."

Die Kandidatin um das Amt des Bürgermeisters, die natürlich auch das vergangene Geschehen im Gemeinderat verfolgte, schätzt die wunderschöne Natur der Region, weiß aber, dass einige Stellen stiefmütterlich behandelt wurden. Sie braucht nur vor ihre Haustür schauen, um sich die Straße in Gethlingen vor Augen zu führen. "Sie ist eine reine Katastrophe." Aber auch andere Strecken in der Gemeinde müssten auf Vordermann gebracht werden.

Als neutrale und parteilose Bewerberin setzt sie im Falle eines Falles auf ein Miteinander im Rat. Aber nicht nur dort. "Möglichst viele Einwohner" sollten bei künftigen Entscheidungen eingebunden werden. "Gerade die leisen Stimmen sind sehr wichtig." Fehlerfrei ist niemand. Als verantwortliche Person dürfe man jedoch "keinen persönlichen Nutzen daraus ziehen".

Am 18. Dezember wählen die Bürger der Gemeinde Hohenberg-Krusemark den Nachfolger für den zurückgetretenen Ralf Bergmann. Zur Wahl tritt bisher auch Dirk Kautz an.