Zwei Fuchsbergblöcke verfallen / Zu Hochzeiten dienten und lebten rund 3000 Soldaten auf dem Areal Müllberge in ehemaligen Fliegerwohnungen
Eine Mülldeponie im Keller, zertrümmerte Bäder und dicker schwarzer Schimmel an den Wänden - die leerstehenden Wohnblöcke auf dem Fuchsberg sind in einem jämmerlichen Zustand.
Salzwedel l 1935 begann die Bebauung des Fuchsberges in Salzwedel. Die Luftwaffe ließ dort einen Fliegerhorst errichten. Zu Hochzeiten waren dort laut der Forschungsgruppe Fliegerhorst Salzwedel rund 3000 Soldaten stationiert. Nach dem Krieg kamen erst die Amerikaner, dann die Briten, Sowjets und schließlich übernahm die DDR das Areal und stationierte dort Einheiten der NVA und Grenztruppen - seit 1971 die Hubschrauberstaffel 16 der Grenztruppen.
Zu DDR-Zeiten war der Fuchsberg ein ansehnliches Wohngebiet mit einer Kaufhalle und der Maxim-Gorki-Schule. Viele Gebäude werden bis heute genutzt. Firmen haben sich angesiedelt, einige Häuser werden bewohnt, die Feuerwehrtechnische Zentrale ist ebenfalls dort. Allerdings verwahrlosen die Blöcke 20, 21 und 22, die sich direkt am ehemaligen Konsum befinden. Zwei von den drei Häusern sind komplett leergezogen. Diese besuchte die Volksstimme im Rahmen der Serie "Vergessene Orte".
Optisch und vom Zustand her sind die beiden Gebäude sehr ähnlich. Eingeworfene Scheiben, schimmlige Wände und durch defekte Dachfenster tropft Wasser ins Innere. Doch während der eine Block recht aufgeräumt ist, ist das Haus, das direkt neben dem alten Konsum steht, mit Müll und Alltagsgegenständen der ehemaligen Bewohner gefüllt. Fernseher, Lampen, Matratzen, modern aussehende Duschwannen - der Keller hat sich mit den Jahren zu einer illegalen Mülldeponie entwickelt. Der Boden einiger Parzellen ist mit einer Zentimeter dicken Schicht aus Sägespänen bedeckt. Die früheren Bewohner haben dort Holz für die Kachelöfen gemacht.
In den Wohnungen zeigt sich ein völlig unterschiedliches Bild. Manche Zimmer sehen so aus, als ob vor Kurzem noch jemand dort gewohnt hat, andere Räume sind völlig auf den Kopf gestellt. Eigentlich schade, denn viele der Räume sind hoch, haben große Fenster, sind sehr hell - aber sie werden nicht mehr benötigt und gammeln deshalb vor sich hin.
Weitere Fotos unter www.volksstimme.de/fliegerhorstsaw15.