Katharina Kutil übernimmt die Inszenierung des "Weißen Rössl" im Sommer auf dem Bierer Berg Operette mit weiblicher Handschrift
Katharina Kutil ist die neue Regisseurin des Schönebecker Operettensommers. Die Volksstimme nutzte einen Besuch der Wienerin in der Elbestadt zu einem Gespräch.
Schönebeck l Die Österreicherin Katharina Kutil ist die neue Regisseurin des Schönebecker Operettensommers und tritt damit in die Fußstapfen von Thomas Enzinger. Die gebürtige Wienerin ist an der Elbe freilich keine Unbekannte. Neun Jahre wirkte sie vor allem als rechte Hand Enzingers, der ihr die Regieassistenz übertrug. Jetzt also übernimmt die 44-Jährige die Fäden in die eigenen Hände und ist glücklich darüber. "Ich bin fast in Ohnmacht gefallen, als mich die Anfrage erreicht hat. Das hatte ich nicht auf dem Schirm", versichert sie. Selbstverständlich habe sie ja gesagt. Was denn sonst. Katharina Kutil versichert zudem, dass es sich beim "Weißen Rössl am Wolfgangsee" - diese Operette von Ralph Benatzky wird im Sommer auf dem Bierer Berg gegeben - um ihre Lieblingsoperette handelt. Zufälle gibt es im Leben ... Ausgesucht hat sie das Werk aber nicht, diese Wahl traf die Chefriege, zu der Katharina Kutil im Sommer 2014 noch nicht gehörte. "Als Regieassistentin hältst du dem Regisseur die Treue", offenbart sie, wer welche Aufgaben zu erfüllen hat.
Beim Treffen in einem Schönebecker Café zeigt sich die Wienerin so, wie sie viele Gäste der Operettensommer kennen: einfach gut aufgelegt. "Ich komme ja nun seit neun Jahren nach Schönebeck. Jetzt habe ich endlich gelernt, das Melange hier Milchkaffee heißt", erzählt sie fröhlich.
Und ihre gute Stimmung steigt noch, wenn sie an die bevorstehende Inszenierung denkt. Viele Solisten aus dem vergangenen Jahr sind wieder dabei. "Da freue ich mich, das sind super gute Leute", ist Katharina Kutil überzeugt. In knapp zwei Monaten geht das Textbuch an die Mitwirkenden heraus, damit sie sich vorbereiten können. Am 28. Mai beginnen die ersten Proben, vorrangig für die Tanzeinlagen, am 1. Juni reisen die Solisten an.
Wird die Neue alles anders machen als ihr Vorgänger? "Ich werde nicht alles anders machen. Ich glaube, ich weiß, was die Menschen hier erwarten. Es wird sicherlich ein bisschen meine Handschrift zu erkennen sein."
Enzinger, hebt Katharina Kutil hervor, habe eine gute Arbeit geliefert. "Sonst wäre er auch nicht 18 Jahre hier gewesen."
Und was ist das Besondere am "Weißen Rössl"? "Die logische Handlung. Die kommt einem in der heutigen Zeit ja entgegen", lächelt die Regisseurin. Das klingt ein wenig nach Matheunterricht. Oder? "Oh nein, es geht auch viel um die Sehnsucht - wie im Leben überhaupt", meint die Wienerin und trinkt genüsslich ihren Melange. Entschuldigung: Milchkaffee.