Cochstedter katholische Kirche verkauft
Die kleine Cochstedter Feldsteinkirche ist am Donnerstag auf einer Auktion in Berlin versteigert worden. Das Gebäude wechselte für 46 000 Euro den Besitzer. Eine Familie aus Berlin kaufte das Objekt von der katholischen Kirche. Hoffnungen der Stadt Hecklingen ruhen jetzt darauf, dass das Gebäude erhalten bleibt und nicht verfällt. Bereits im Vorfeld konnte das zuständige Auktionshaus, die Deutsche Grundstücksauktionen AG (DGA) sagen, dass sich ein Käufer für die freistehende Felssteinkirche finden wird. Schriftlich hatten Bieter schon vorher Angebote bei dem Unternehmen eingereicht. Das 1938 erbaute Gebäude stand mit 9000 Euro Mindestgebot im Katalog der Versteigerung. Zwei Bieter lieferten sich im Saal am Donnerstag schließlich einen Schlagabtausch. "Sie haben den Preis förmlich in die Höhe gepeitscht", berichtete der zuständige DGA-Außendienstmitarbeiter Ronald Scholz gestern vom Verlauf der Auktion. Am Ende wechselte das bereits profanierte, also entweihte Gebäude den Eigentümer. Der Berliner Marco Lemcke bekam den Zuschlag für 46 000 Euro. Nach der Auktion hatte er gesagt, dass er die Kirche im Namen seiner Familie erworben hat. Bisher sei noch völlig offen, was er mit der Immobilie machen werde. Lemcke schloss nicht aus, die Kirche zum Wochenend-Wohnaus umzubauen (Volksstimme berichtete). Der Verkäufer, die katholische Kirche, begrüßte das Ergebnis der Versteigerung, bestätigte Ronald Scholz. Er hatte dazu ein Gespräch mit dem zuständigen Pfarrer in Staßfurt geführt, der im Moment im Urlaub ist. Die Stadt Hecklingen hätte das Objekt gern selbst erworben. Dafür hat die Kleinstadt aber kein Geld. Weil Bürgermeister Hans-Rüdiger Kosche gestern noch im Urlaub war, sprach die Volksstimme mit Bauamtsleiterin Sigrid Bleile. Sie zeigte sich von der Höhe des Kaufpreises überrascht. Natürlich habe die Kommune jetzt Interesse daran, dass die Kirche weiter erhalten bleibt und nicht verfällt. Hoffnungen ruhen zudem darauf, dass der neue Eigentümer einen Pachtvertrag, den die Stadt mit der Kirche geschlossen hat, fortführt. Die Stadt kann 48 Quadratmeter des Grundstücks für 14,40 Euro im Jahr nutzen. Denn dort steht eine Garage der Feuerwehr. Alles in allem ist die Grundstücksfläche der Auktion mit 1366 Quadratmetern im Katalog angegeben. Die Wohnfläche beträgt dem Exposé zufolge 80 Quadratmeter. Zum Hintergrund: Laut Grundbucheintrag hatte die katholische Kirche drei Nutzergruppen ausschließen lassen: staatsfeindliche Politiker, nicht christliche Religionsgruppen und Bordellbetreiber.