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1. Gesundheitstag beim Stasskol schärft Bewusstsein für mögliche ungesunde Lebens- und Arbeitsgewohnheiten Ein Arbeitstag mit geschenktem Frühstück, Rauschbrille und Tipps

Von Falk Rockmann 31.05.2012, 05:15

Staßfurt l Hilmar Polivka hatte wie viele seiner Kollegen Bedenken, als die Unternehmensführung von Stasskol gestern anlässlich des 1. Gesundheitstages zum "gesunden Frühstück" die gesamte Belegschaft einludt. Von wegen Körner und so. "Aber ich war positiv überrascht, wie ,gesund\' auch schmecken kann", so der Meister danach. Und selbst die folgenden Stationen wie Stresstest, Back-Check (Rückentest), Medimouse (Haltungstest) und Suchtberatung taten gar nicht weh. Die Vertreter einer Gesundheitskasse, eines Gesundheitszentrums, Sanitätshauses und einer Suchthilfe schärften sicher bei dem einen oder anderen Mitarbeiter das Bewusstsein zu möglichen ungesunden Lebens- und Arbeitsgewohnheiten.

"Eine gewisse Portion Stress bei der Arbeit ist schon okay. Es darf aber nicht überhand nehmen", erklärte Martina Hübner, AOK-Regionalleiterin Aschersleben- Staßfurt. Die Kreuze, die die Stasskol-Mitarbeiter hinter entsprechende Fragen machten, können übrigens nur sie selbst auswerten. Deren Formulare bekommt die Geschäftsleitung nicht zu Gesicht. So ist es auch mit den Test-Ergebnissen beim Back-Check, wo die Maximalkraft der verschiedenen Muskulaturen gemessen wurden. "Bei sitzenden Tätigkeiten gibt es oft Disbalancen", so Dirk Schirmeister von einem Gesundheitszentrum aus Aschersleben, "Und wir geben Tipps, wie die Betroffenen da mit welchen Übungen gegensteuern können."

Auch die Zeit für eine Gesprächsrunde mit Gudrun Jelich brauchte die Belegschaft nicht nacharbeiten. Die Beraterin der Suchthilfe Aachen sensibilisierte u.a. für gut 20 verschiedene Süchte, die von Arbeitssucht über Computersucht bis zur Sex- und Sonnenbanksucht reichten. Rauschbrillen hatte sie dabei und auch eine Schadstoffzigarette. Mit ihr verdeutlichte sie, dass 78 der 4000 Inhaltsstoffe einer Zigarette krebserregend sind. Vielleicht ist es keine Einbildung, dass einige Mitarbeiter danach in ihrer Pause etwas nachdenklich rauchten?

Gudrun Jelich findet jedenfalls nur Lob für solche Unternehmen wie Stasskol, die sich offensiv mit der Mitarbeitergesundheit befassen. Es sei schließlich kein privates, sondern gesamtgesellschaftliches Thema.

Elvira Hänselmann, Leiterin Personal und Soziales beim Stasskol-Stammunternehmen Neuman Esser, kündigte als nächstes den Workshop "Heben, Bücken, Tragen" an. "Wer gesund ist, kann gut arbeiten und ist selbst auch zufrieden", bringt sie es auf den Punkt.