Museum Wolmirstedter Geschichte wird digital
Das Team vom Museum auf der Schlossdomäne in Wolmirstedt digitalisiert den eigenen Bestand.
Wolmirstedt l Im Museum Wolmirstedt werden die Sommermonate genutzt, um das Inventar zu digitalisieren. "Nach und nach möchten wir unseren Bestand auch online einsehbar machen", sagt Leiterin Anette Pilz.
Das Museum nimmt damit an dem Projekt "Museum Digital" teil. Bei der Datenbank im Internet, wird der Museumsbestand in Einzelteilen aufgeführt, inklusive aller Informationen, die das Museum dazu hat.
Genau dort sieht Anette Pilz auch eine Chance. "Es gibt Dinge, die können wir nicht exakt zuordnen. Dafür gab es im Internet schon erstes Feedback, das uns wirklich weiterhelfen konnte. Dabei, etwas genau zu benennen zum Beispiel." Bei Handwerksgeräten gebe es oft Menschen, die Dinge aus ihrer Vergangenheit erkennen.
"Bei der Gelegenheit digitalisieren wir die Geräte aber nicht nur", versichert Anette Pilz. "Wir säubern sie auch und tragen Holzschutzmittel auf." Schließlich sollen die historischen Schätze auch weiterhin in bestmöglichem Zustand von Besuchern begutachtet werden können. Dabei helfen ihr Jörg Bonewitz und Heike Engelbrecht. Jörg Bonewitz reinigt und trägt das Schutzmittel auf, Heike Engelbrecht vermisst die Geräte.
Für das Eintragen ist dann Anette Pilz zuständig. "Die Sommermonate kommen uns da sehr gelegen. So können wir auf dem Hof der Schlossdomäne arbeiten, auch mal größere Sachen ausmessen und ins System einpflegen."
Seit zwei Jahren nehme das Museum am "Museum Digital"-Projekt teil, berichtet Anette Pilz. "Wir waren damals Vorreiter im Land Sachsen-Anhalt". Inzwischen seien viele Museen aus dem Land in der Datenbank vertreten. "Angeschrieben wurden wir vom Museumsverband Sachsen-Anhalt", sagt Anette Pilz. Sie sei von der Idee sofort überzeugt gewesen. Das Inventar sei schriftlich bereits komplett erfasst, über das Internet könnten aber auch neue Besucher gewonnen werden.
"Wir haben viel Kontakt zu Geschichtsinteressierten, auch weil wir viele seltene Objekte haben", berichtet die Museumsleiterin. "Auch Sammler haben sich bereits gemeldet, mit denen wir uns gerne über das gemeinsame Interesse austauschen", führt Anette Pilz weiter aus. "Der Vorteil an dem Angebot ist natürlich, dass man es komplett kostenfrei nutzen kann."
Wie viele Objekte genau im Museum vorhanden sind, sei schwer zu sagen, meint Anette Pilz. "Zerbrochene Schalen beispielsweise, müsste man eigentlich trotzdem als ein Teil werten." Geschätzt seien es rund 50 000 Objekte im gesamten Museum. Rund 7 000 seien davon bisher digitalisiert worden.
Noch viel Arbeit also, die auf Anette Pilz und ihre Kollegen wartet. "Immer wenn der Betrieb es zulässt, digitalisieren wir weiter, es gibt dafür keine fest eingeplante Zeit," sagt Anette Pilz. Einige Dinge sind dabei schwieriger zu digitalisieren. So versucht das Team vom Museum, auch den Inhalt alter Bücher zur Verfügung zu stellen.
Wer sich selbst einen Überblick über den Bestand des Museums Wolmirstedt oder eines anderen Museums machen möchte, kann dies auf www.museum-digital.de tun.