Kirchengemeinde in Jersleben lädt am 26. September ein zum Jubiläum Ein Neubeginn vor zehn Jahren
Jersleben. Dass diese Kirche einmal einer Ruine glich, ist heute, zumindest für den Außenstehenden, kaum zu erkennen. Was nicht verwundert, ist doch seit der Erneuerung schon etwas Zeit ins Land gegangen.
Vor genau zehn Jahren, im Jahr 2000 wurde die bereits aufgegebene Kirche Sankt Petri & Paul in Jersleben saniert. Das weiß Pfarrerin Ulrike Reichardt aber auch nur aus Gesprächen, "zu jener Zeit war ich noch nicht vor Ort". Chronisten aber berichten, dass der Dachstuhl komplett erneuert werden musste, die Wände fanden erst durch große Stahlträger neuen Halt. Zeitzeugen, die dann zur Jahrtausendwende zur Wiedereinweihung dabei gewesen sind, sprechen von einem kleinen Wunder.
Ulrike Reichardt erinnerte gestern Nachmittag vor dem sakralen Bau noch einmal daran, dass er jahrzehntelang nicht benutzt werden konnte: "Der Zahn der Zeit tat sein übriges, glich die Kirche eher einer Ruine."
Doch der Gemeindekirchenrat und die damalige Pfarrerin Frau Helmich ließen sich nicht entmutigen. Wie die Pfarrerin Reichardt gestern betonte, war es letztlich auch ein Stück dem "Dickkopf" der Jersleber geschuldet, dass überhaupt gehandelt wurde. Auch den Vorschlag, einen Neubau auf sicherem Baugrund zu wählen, haben sie nicht gewollt. Es sollte die "alte" Kirche sein.
Und das haben die Jersleber geschafft, erstrahlt die Kirche tatsächlich nunmehr seit zehn Jahren in neuem Glanz. Möglich gemacht haben dieses "Wunder" kommunale und kirchliche Geldgeber und vor allem viele bedeutsame Spenden von den Jersleber Einwohnern und Kirchenmitgliedern. Mit viel Liebe wird auch heute noch am Detail gefeilt, wird Stück für Stück die Inneneinrichtung erneuert. Im Frühjahr konnte ein neuer Kanzelbehang aufgehängt werden, fachgerecht ausgeführt von der Paramentikwerkstatt in den Pfeifferschen Stiftungen.
Eine neue elektronische Orgel erklingt seit Pfingsten. "Ja", so versichert Pfarrerin Reichardt, "diese Kirche gehört wahrlich ins Dorf!"
Die Kirchengemeinde lädt nun zum zehnjährigen Jubiläum der Wiedereinweihung und zum Erntedankgottesdienst am Sonntag, dem 26. September, um 14 Uhr ein. Anschließend wird im Gasthaus Flocke gefeiert. Gottesdienst und Feier werden zusammen mit den Jagdhornbläsern der Familie Stiezel, den Jagdhornbläsern der Kreisjägerschaft Haldensleben unter Leitung von Dieter Kählert und dem Samsweger Männerchor unter Leitung von Burkhard Wohlfahrt gestaltet.