Traditionsreiche Sportstätte soll saniert werden Bald neuer Glanz für die Magdeburger Gieseler-Halle
Die Stadtverwaltung will eine der bekanntesten Sportstätten der Stadt
auf Vordermann bringen. Im November soll der Stadtrat einer
Grundsanierung der Gieselerhalle zustimmen.
Magdeburg l Die Hermann-Gieseler-Halle galt einst als Gieseler-"Hölle". Wer als Handballmannschaft bis 1996 hierherkam, hatte es schwer. Die Männer des SC Magdeburg behielten zumeist die Oberhand, machten hier Meisterschaften und Europapokalsiege klar. Doch spätestens mit dem Umzug der Bundesligahandballer 1996 in die heutige Getec-Arena verlor die Halle nicht nur ihren wichtigsten Werbeträger, sondern auch an Glanz.
Gieseler-"Hölle" stimmt zwar immer noch, aber nur noch in Bezug auf die Ausstattung. Die Sanitär- und Umkleideräume sind gelinde gesagt am Rande des Zumutbaren. Eine Visitenkarte der Stadt ist die Halle schon längst nicht mehr. Das soll sich nun ändern.
Die Stadtverwaltung hat im September einen Grundsatzbeschluss auf den Weg gebracht, der die umfassende Sanierung zum Ziel hat und nun die Ausschüsse passiert. "Wir müssen dringend etwas tun und wollen die Situation in der Halle schrittweise verbessern", kündigte OB Lutz Trümper (SPD) gegenüber der Volksstimme an. Eine erste Etappe soll ein Auftrag des Stadtrates an die Verwaltung zur Erstellung einer Konzeption inklusive einer groben Kostenschätzung sein. Für Anfang November ist der Beschluss vorgesehen. Danach könnte die Feinplanung beginnen.
Vorab unterstrich die Verwaltung die Bedeutung der Halle. Die Gieselerhalle sei eine "Kernsportstätte" schrieb der zuständige Beigeordneter Rüdiger Koch in dem Beschlussantrag. Die Halle leiste als regional und überregional bekannte Sportstätte einen Beitrag zur Aufwertung Stadtfelds. Koch teilte zudem mit, dass bereits Geld aus dem Städtebauförderprogramm "Aufbau von Stadtteilen" zur Verfügung stehe. 150.000 Euro seien vorhanden, um mit dem Geld einen Gesamtplan für die Halle aufstellen zu können. Ziel sei, die Halle in Bauabschnitten zu sanieren und die Einschränkungen im laufenden Betrieb so gering wie möglich zu halten. Für die zukünftige Nutzung soll neben der Sanierung auch ein Raumkonzept erstellt werden, das einer "multifunktionalen Sporthalle" gerecht werde. Eine Erweiterung sei jedoch nicht vorgesehen.
Mit Hilfe des Umbaus sollen auch Behelfslösungen wegfallen. Ein Beispiel: Derzeit müssen für Basketballspiele die Anlagen für die Körbe in die Halle transportiert werden. Künftig könnte dies über eine Deckenkonstruktion erledigt werden.
Weitere Eckpfeiler einer Sanierung sind die Beibehaltung des Parkettfußboden und eines Umlaufs mit Bande sowie der Einbau einer ausreichenden Anzeigetechnik, einer fernsehtauglichen Beleuchtung, eines Kraftraumes (50 Quadratmeter) und eines Gymnastikraumes.
FCM-Fanprojekt, Stadtsportbund, Kneippverein sollen ebenfalls in bzw. an der Halle ihre Räume behalten.