Nach dem Skandal 2008 wegen Kinderpornografie führt erneut eine Spur in den Maßregelvollzug Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Geldwäsche in Uchtspringe
Magdeburg l Der Maßregelvollzug Uchtspringe (Landkreis Stendal) ist erneut im Visier der Ermittler. Die Staatsanwaltschaft Essen (Nordrhein-Westfalen) ermittelt gegen einen 30-jährigen Patienten der Einrichtung. Ihm wird Geldwäsche im Zusammenhang mit Kinderpornos vorgeworfen. Er soll Konten angelegt und Geld weiter geleitet haben. "Es gab im Juli dieses Jahres Durchsuchungen im Maßregelvollzug Uchtspringe und in einer Wohnung in Nordrhein-Westfalen", bestätigte am Mittwoch Oberstaatsanwältin Anette Milk.
Gegen den Mann aus Nordrhein-Westfalen wird wegen Kinderpornografie ermittelt. Er war 2008 ebenfalls Insasse in Uchtspringe, als bei Razzien Kinderporno-Dateien bei ihm gefunden wurden. Dafür wurde er im Februar 2013 vom Landgericht Stendal zu einem Jahr Haft verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Wie beide miteinander in Kontakt treten konnten bzw. es gelang, die Sicherheitsvorkehrungen der geschlossenen Psychiatrie zu überwinden, ist noch unklar.
Der Uchtspringe-Insasse, der nicht wegen Sexualstraftaten einsitzt, genoss Vollzugslockerungen. "Dabei könnte er auch außerhalb der Einrichtung zum Beispiel aus einem Internetcafé heraus agiert haben", sagte am Mittwoch Hermann Thies vom Sozialministerium. Inzwischen wurden alle Lockerungen für den Patienten gestrichen. Im Maßregelvollzug sind nach dem Kinderpornografie-Skandal im Jahr 2008 alle Sicherheitsvorkehrungen erhöht worden. Handys und Computer sind verboten. Zur Untersuchung von DVD\'s und anderen Datenträgern nach pornografischen Inhalten wurde eine gesonderte Software angeschafft.