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Briefe und Pakete 16 Orte in Niedersachsen trotz Pflicht ohne Postfiliale

Wo ist die nächste Postfiliale? Einer staatlichen Regel zufolge darf sie nicht allzu weit weg sein. Diese Regel macht der Post auch in Niedersachsen zu schaffen.

Von dpa 22.09.2024, 06:30
An vielen Standorten in Niedersachsen bleiben die Postfilialen unbesetzt. (Symbolbild)
An vielen Standorten in Niedersachsen bleiben die Postfilialen unbesetzt. (Symbolbild) Sina Schuldt/dpa

Hannover - Die Deutsche Post hat noch immer weniger Filialen auf dem Land und am Stadtrand, als sie haben müsste. In Niedersachsen gab es einer Auflistung der Bundesnetzagentur vom Juli zufolge 16 sogenannte unbesetzte Pflichtstandorte. Darunter sind demnach Orte wie Barum, Westergellersen (beide Landkreis Lüneburg), Börßum (Landkreis Wolfenbüttel) sowie der Ortsteil Fredenberg in Salzgitter oder der Celler Stadtteil Garßen. Bundesweit waren es 141 und damit 16 mehr als bei einer Erhebung im Februar.

Einer gesetzlichen Regel zufolge muss die Post in Gemeinden, die mehr als 2.000 Einwohner haben, mindestens eine Filiale haben. In Gemeinden mit mehr als 4.000 Einwohnern darf die Entfernung zur Filiale in zusammenhängenden Wohngebieten nicht mehr als zwei Kilometer betragen. 

Im Oktober 2023 waren es den Angaben zufolge in Deutschland 73 und in Niedersachsen 6 unbesetzte Pflichtstandorte. Das sind circa halb so viele, wie im Juli dieses Jahres. Allerdings schwankt der Wert - im Januar 2023 waren es mit 174 mehr als zuletzt.

Strukturwandel auf dem Land bereitet Probleme

In Niedersachsen gibt es laut DHL 1.311 Partner-Filialen, rund 932 Paketshops sowie knapp 1180 Packstationen und Poststationen. Deutschlandweit ist der Bonner Konzern mit knapp 13.000 Postfilialen - meistens Kioske und andere Einzelhändler mit Post-Schalter - zwar stark vertreten, eine staatliche Pflicht von insgesamt 12.000 Filialen wird übertroffen. Aber auf dem Land und am Stadtrand hält die Post besagte Entfernungsregeln nicht immer ein.

Grund für die Schwierigkeiten: Auf dem Land sind Einzelhandel rar und immer wieder schließen Geschäfte, teilte ein Sprecher der DHL mit. Deswegen variiere auch die Anzahl an unbesetzten Postfilialen stark. 

Automaten könnten die Lösung sein

Automatisierte Poststationen könnten dabei zukünftig helfen. Zum Jahreswechsel greifen die neuen Regeln des zuletzt novellierten Postgesetzes. Unter bestimmten Umständen rechnet dies auch die Poststationen ohne Personal bei der Erfüllung der Pflichtvorgaben an. Bislang ist das nicht der Fall. 

Bundesweit hatten von den 141 unbesetzten Pflichtstandorten im Juli 27 Standorte einen Automaten, darunter in der Ortschaft Debstedt in Geestland (Landkreis Cuxhaven). Dort war es also durchaus möglich, postalische Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, wie Briefmarken kaufen, Pakete frankieren und abgeben.