Arbeitsplatzverlust 185 Arbeitsplätze bei Contitech in Thüringen in Gefahr
Teile der Kunststofftechniksparte von Continental haben Probleme. Auch der Contitech-Standort im thüringischen Bad Blankenburg soll voraussichtlich im Jahresverlauf geschlossen werden.
Bad Blankenburg - Im Contitech-Werk in Bad Blankenburg muss die gesamte Belegschaft um ihre Arbeitsplätze bangen. Derzeit seien in dem Werk 185 Arbeitnehmer beschäftigt, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft IG BCE .
Continental hatte mitgeteilt, dass es wegen Absatzproblemen in der Kunststofftechniksparte Contitech Werksschließungen in vier Bundesländern geben werde. Dazu gehört mit dem Werk in Bad Blankenburg auch Thüringen. An dem Ostthüringer Standort werden Transport- und Förderbänder produziert - auch für die Braunkohleindustrie, aus der in Deutschland ausgestiegen wird.
Continental will nach eigenen Angaben möglichst vielen Beschäftigten einen Wechsel in andere Unternehmensteile ermöglichen. Contitech betreibt nach Unternehmensangaben einen zweiten, größeren Standort mit rund 1.000 Beschäftigten im thüringischen Waltershausen.
Gewerkschaft: Schließung bis Jahresende
Nach Angaben der IGBCE hat der Continental-Konzern am Donnerstag die Beschäftigten informiert, dass das Werk zum Jahresende 2025 schließen soll. Unmittelbar zuvor sei der Betriebsrat informiert worden. Gewerkschaftsvertreter Kirsten Joachim Breuer, sagte, die Belegschaft sei in einer Betriebsversammlung kurz vor Weihnachten noch in Sicherheit gewogen worden.
Breuer warf dem Unternehmen vor, die Rechte des örtlichen Betriebsrates verletzt zu haben. Das Betriebsverfassungsgesetz schreibt vor, dass der Betriebsrat bereits in der Planungsphase von Standortschließungen zu beteiligen sei.
Sozialpanzerhandlungen sollen starten
Nach Unternehmensangaben soll es nun Verhandlungen zwischen dem Management und Arbeitnehmervertretern geben. Die IGBCE werde den Betriebsrat in Verhandlungen zu einem Interessenausgleich und Sozialplan sowie bei möglichen Aktionen unterstützen.
Von den Werksschließungen sind nach Unternehmensangaben in den betroffenen Bundesländern insgesamt 580 Arbeitsplätze betroffen. „Mit den geplanten Maßnahmen reagieren wir auf eine veränderte Marktsituation, die in einigen Kundenbranchen von starken und anhaltenden Nachfragerückgängen geprägt ist“, hatte Continental-Vorstandsmitglied Philip Nelles erklärt. Insbesondere die Entwicklungen in der Automobilwirtschaft und beim Braunkohleabbau in Europa stellten das Unternehmen vor Herausforderungen.
