Extremismus 200 Kontrollen bei „Reichsbürger“-Treffen
Leinefelde-Worbis - Bei einem Treffen der „Reichsbürger“-Szene in Nordthüringen hat die Polizei nach eigenen Angaben rund 200 Kontrollen durchgeführt. Dabei seien vier Haftbefehle vollstreckt sowie zwei Anzeigen angefertigt worden, teilt die Polizei am Montag mit. Bei den Anzeigen geht es um Urkundenfälschung und Drogen. Das Treffen lief am Wochenende auf einer Pferderanch in Leinefelde-Worbis (Landkreis Eichsfeld) unter dem Titel „Zweiter Zukunftskongress“. Nach einem Programm, das in sozialen Netzwerken kursierte, gehörten auch Rechtsextremisten zu den angekündigten Vortragsrednern. Sicherheitsbehörden zufolge galt die Veranstaltung als Vernetzungstreffen mit überregionaler Bedeutung.
Als „Reichsbürger“ werden Menschen bezeichnet, die die Existenz der Bundesrepublik leugnen. Sie lehnen unter anderem die demokratische Ordnung in Deutschland ab. Das Bundesamt für Verfassungsschutz geht von rund 23 000 Menschen aus, die dieser Szene angehören. Allein in Thüringen sollen es mehr als 1000 sein.