Erinnerungskultur 2025 für Dresden ein Gedenkjahr mit mehreren Anlässen
1945 ist in Dresden mit der Zerstörung der Stadt verbunden. Seit Jahren wird um eine viel weiter gefasste Erinnerungskultur gerungen - im 80. Jahr des Gedenkens geht sie über den 13. Februar hinaus.
Dresden - 2025 ist für Dresden ein über die Erinnerung an die Zerstörung der Stadt am 13. Februar hinaus gehendes größeres Gedenkjahr. Es gibt zwei weitere 80. Jahrestage, die mit 1945 zusammenhängen, sagte Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke). Die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, das Ende des Zweiten Weltkriegs und der Neuanfang stellten eine politische und historische Zäsur dar, in Deutschland und Europa. Auch weil es noch letzte Zeitzeugen gebe, sei es wichtig, dass die Stadt den Blick auch über den 13. Februar weitet.
Laut Klepsch gibt es am 21. Januar eine Gedenkveranstaltung am Alten Leipziger Bahnhof, um an „das traurige und düstere Kapitel der Deportation jüdischer Menschen“ zu erinnern. Am 27. Januar öffnet eine Ausstellung des italienischen Fotografen Luigi Toscano mit Porträts und Geschichten von Zeitzeugen der NS-Verfolgung. Stelen oder Skulpturen mit Texten und online abrufbaren Informationen machen historische Orte der Opfer und Täterschaft in der Stadt sichtbarer, eine Veranstaltungsreihe richtet den Blick auf Menschen, die um 1945 in Dresden lebten.
Politologe: Gerade jetzt Erinnerung an Zeit um 1945 wichtig
„In diesen Zeiten, in denen wir von Krisen umgeben sind und wo die Demokratie sehr stark herausgefordert ist und wir uns um ihre Stabilität sorgen, ist die Erinnerung an 1945 besonders wichtig, eine Phase der Zerstörung, aber eben auch des Wiederaufbaus und des Versuchs, antitotalitäre demokratische Ordnungen zu etablieren“, sagte der Politologe und Co-Sprecher des 2024 gebildeten Beirats für Erinnerungskulturen, Hans Vorländer. Er gibt Empfehlungen zum Umgang mit der Erinnerung und grundlegend Orientierung für entsprechende Aktivitäten der Stadt. „Fragen der Erinnerungskultur in unserer Stadt sind ambivalent, vielfältig und konfliktbehaftet“, sagte Klepsch.