Bundestagswahl 6,5 Millionen Menschen im Nordwesten dürfen wählen
Demokratie in Aktion: Am Sonntagmorgen beginnt die Bundestagswahl. In Niedersachsen und Bremen lag die Wahlbeteiligung 2021 unter dem Bundesschnitt.
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Hannover/Bremen - Nach Wochen des Winter-Wahlkampfs können heute auch rund 6,5 Millionen Menschen in Niedersachsen und Bremen an der Bundestagswahl teilnehmen. Die Wahllokale öffnen von 8 bis 18 Uhr. Etwa 80.000 Wahlhelferinnen und -helfer in Niedersachsen und rund 5.000 in Bremen unterstützen die Abläufe ehrenamtlich.
In Niedersachsen, wo diesmal rund 6,05 Millionen Männer und Frauen abstimmen dürfen, lag die Wahlbeteiligung bei der Wahl 2021 bei 74,7 Prozent und damit unter dem bundesweiten Schnitt. In Bremen gibt es rund 450.000 Wahlberechtigte. Dort lag die Wahlbeteiligung 2021 bei 71,9 Prozent.
Weniger Frauen bewerben sich in Niedersachsen
443 Männer und Frauen treten in Niedersachsen als Direktkandidaten oder über die Landeslisten an. Das sind deutlich weniger als zuletzt: Bei der Wahl 2021 hatte es noch 527 Kandidatinnen und Kandidaten im Land gegeben. Auch der Frauenanteil ist rückläufig. Mit 31 Prozent beträgt er diesmal nicht einmal ein Drittel. Bei der letzten Wahl lag der Anteil bei 34 Prozent.
Von 16 Parteien wurden niedersächsische Landeslisten zugelassen. Im Land Bremen wurden 15 Landeslisten zugelassen.
Reform greift: Zweitstimme entscheidet über Sitzverteilung
Wegen der Wahlrechtsreform, die nun zum ersten Mal greift, ziehen nicht mehr alle siegreichen Wahlkreis-Kandidaten automatisch in den Bundestag ein: Sie bekommen nur noch dann ein Mandat, wenn ihre Partei auf genügend Zweitstimmen kommt, anderenfalls geht der Wahlkreis leer aus. Dafür entfallen die früher üblichen Überhang- und Ausgleichsmandate. Künftig hat der Bundestag nur noch 630 Abgeordnete, statt aktuell 733.
Niedersachsens Landeswahlleiter Markus Steinmetz sagte deshalb, die Zweitstimme sei eindeutig die wichtigere der beiden Stimmen. „Denn allein das Verhältnis der Zweitstimmen entscheidet am Ende über die Sitzverteilung im Bundestag. Durch die Wahlrechtsreform hat die Zweitstimme sogar noch an Bedeutung gewonnen“, sagte Steinmetz.