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Wegen Hochwassers Abbruch an Carolabrücke geht ab Pegelstand 4,50 Meter weiter

Seit vergangenem Sonntag ruhen die Abbrucharbeiten am eingestürzten Teil der Dresdner Carolabrücke. Das Konzept für eine Fortsetzung steht. Losgehen kann es erst, wenn die Elbe bei 4,50 Metern steht.

Von dpa 20.09.2024, 13:16
Die teils zerstörte und abgebrochene Carolabrücke in Dresden. (Archivfoto)
Die teils zerstörte und abgebrochene Carolabrücke in Dresden. (Archivfoto) Robert Michael/dpa

Dresden - Die Abbrucharbeiten an der Dresdner Carolabrücke hängen vom Wasserstand der derzeit noch Hochwasser führenden Elbe ab. „Es gibt jetzt eine doppelte Gefährdungssituation“, sagte die Leiterin des Straßenbau- und Tiefbauamtes, Simone Prüfer. Der Zustand des teils eingestürzten sowie abgebauten Strangs C sei unverändert. Der Abbau der Überreste kann erst fortgesetzt werden, wenn der Pegelwert unter 4,50 Meter gesunken und Sicherungsarbeiten an der Brückeninfrastruktur auf Altstädter Seite möglich sind. Aktueller Stand der Elbe sind 5,46 Meter. „Wir stehen Gewehr bei Fuß“, sagte Prüfer. Die Stadt geht davon aus, dass die Beseitigung von Strang C dann elf Wochen dauern wird.

Geplant ist, die auf Alt- und Neustädter Seite abgeknickten und schräg bis in den Fluss ragenden Trassenteile von den Pfeilern zu trennen. Das Kritischste sei der im Wasser liegende Abschnitt, er müsse vor Ort abgebrochen werden. „Wir haben keine Möglichkeit, die Teile herauszuheben, sie sind zu schwer für jegliche Technik“, sagte Prüfer. Es gebe auch keinen Angriffspunkt, weder die Rest-Brücke noch die Ufer kämen dafür infrage. Das Konzept sieht daher vor, auch das in der Elbe liegende Trümmerteil zu nutzen, damit die Bagger an die schräg von Pfeilern herabhängenden Schenkel kommen.

Analyse zum Zustand der restlichen Brückenstränge läuft parallel

Dazu muss die Elbe aber wieder in ihrem Bett fließen. Nach Schätzungen braucht es dafür einen Wasserstand von 2,30 Metern, wo die Trümmer nicht mehr überspült werden. Parallel zu den Vorbereitungen laufen die Untersuchungen zur Einsturzursache. Auch die seit dem Unglück bisher entstandenen Kosten werden berechnet und die Stränge B und A weiter beobachtet. Dort gebe es Verformungen und Schäden, auch durch die Abbrucharbeiten, berichtete Prüfer. Unklar ist weiterhin, ob sie zu erhalten sind. „Wenn ein Zug zu retten ist, wäre das A.“

Einer der drei Verkehrsstränge der Carolabrücke brach in der Nacht zum vergangenen Mittwoch aus noch unbekannten Gründen ein. In einem Wettlauf gegen die Zeit beseitigten Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) mit Unterstützung der Bundeswehr und Spezialtechnik einsturzgefährdete Reste des zerstörten Brückenstrangs auf der Neustädter Seite. Rund 1.300 Tonnen Material seien heraus geschafft worden, sagte Holger Kalbe, Abteilungsleiter Brücken- und Ingenieurbauwerke, und sprach von einem Kraftakt. „Vom Gefühl her ist ein Drittel weg.“