Radsport Absage Thüringen-Rundfahrt: Land überrascht von Veranstalter
Wegen der fehlenden Förderung der Landesregierung wurde die Thüringen-Rundfahrt 2025 abgesagt. Die Politik zeigt sich nun überrumpelt vom Vorgehen der Organisatoren.

Leipzig - Die Absage der diesjährigen Thüringen-Rundfahrt wegen ausbleibender Förderung hat die Landesregierung überrascht. „Von der Absage der Tour haben wir aus den Medien erfahren und bedauern dies“, hieß es in einer Stellungnahme laut „Thüringer Allgemeine“.
Sportminister Stefan Gruhner hatte das Förderangebot in der vergangenen Woche nachgebessert. Am Montag sagte Veranstalterin Vera Hohlfeld das vom 17. bis 22. Juni geplante Rennen für 2025 jedoch ab.
„Das Angebot hat einen erheblichen Teil der ursprünglichen Fördersumme abgebildet. Es ging um ein rechtlich tragfähiges und vor dem Hintergrund knapper Kassen finanziell solides Angebot, das nachhaltig trägt“, teilte die Staatskanzlei mit.
Im vergangenen Jahr war die Ladies Tour mit etwa 200.000 Euro gefördert worden. Eine Summe, die man aufgrund von Haushaltsengpässen nun nicht mehr aufbringen konnte. Anfänglich war die Rede von einer nur fünfstelligen Summe, die dann offenbar erhöht worden war.
Endgültiges Aus der Rundfahrt?
Hohlfeld und Renndirektor Marian Koppe zogen jedoch die Reißleine. Ausführlich wollen sich beide erst in der kommenden Woche äußern und ihre Entscheidung detailliert erklären. Derweil berichtete die „Thüringer Allgemeine“ am Donnerstag über einen Facebook-Post von Hohlfeld, mit dem diese einen neuen Job suche. Der Beitrag ist nicht frei abrufbar.
Zieht Hohlfeld sich tatsächlich komplett zurück, würde dies womöglich das endgültige Aus für das einzige deutsche Etappenrennen bedeuten. Die seit 1986 durchgeführte Rundtour ist seitdem lediglich in der Wendezeit 1990, 1991 sowie während der Corona-Pandemie 2020 ausgefallen.
Die Politik weiß um die Bedeutung des Rennens, ist für eine Unterstützung weiterhin bereit. „Unsere Tür für eine Realisierung steht weiterhin offen“, teilte die Staatskanzlei mit.