Bundestagswahl AfD-Abgeordneter Bühl entscheidet erneut Wahlkreis für sich
Er sitzt bereits seit 2017 im Bundestag und hat seinen Wahlkreis verteidigt: Gelingt Marcus Bühl von der AfD damit der Wiedereinzug ins Parlament?

Erfurt - Der bisherige AfD-Bundestagsabgeordnete Marcus Bühl hat bei der Bundestagswahl im Wahlkreis Gotha - Ilm-Kreis die meisten Erststimmen errungen. Bühl kam auf 41,2 Prozent der Stimmen, wie aus Daten des Landeswahlleiters hervorgeht. Ob der 47-Jährige allerdings tatsächlich ins Parlament einzieht, hängt nach dem erstmals angewendeten neuen Wahlrecht von den Zweitstimmen seiner Partei ab und entscheidet sich daher erst mit dem am Abend noch ausstehenden vorläufigen Endergebnis.
Der Diplom-Informatiker gehört seit 2017 dem Bundestag an. Er setzte sich in seinem Wahlkreis gegen neun weitere Mitbewerber durch. Gegen ihn trat unter anderem der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Tankred Schipanski an, der auf 20,0 Prozent der Stimmen und damit auf Platz zwei kam. Die frühere Landtagsabgeordnete und einstige Landtagsvizepräsidentin Madeleine Henfling von den Grünen errang 3,0 Prozent der Stimmen und der frühere Linke-Landtagsabgeordnete Sascha Bilay 12,8 Prozent.
Wegen der Wahlrechtsreform, die nun zum ersten Mal greift, ziehen nicht mehr alle siegreichen Wahlkreis-Direktkandidaten automatisch in den Bundestag ein: Sie bekommen nur noch dann ein Mandat, wenn ihre Partei auf genügend Zweitstimmen kommt, anderenfalls geht der Wahlkreis leer aus. Dafür entfallen die früher üblichen Überhang- und Ausgleichsmandate. Künftig hat der Bundestag nur noch 630 Abgeordnete, statt aktuell 733.