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Bundestagswahl 2025

Bundestagswahl AfD liegt bei Bundestagswahl in Sachsen klar vorn

Zweimal schon ist die AfD in Sachsen siegreich aus einer Bundestagswahl hervorgegangen. Und auch jetzt liegt sie bei der Auszählung weit vorn. Die SPD nennt ihr Ergebnis katastrophal.

Von dpa Aktualisiert: 23.02.2025, 21:32
Bei der Bundestagswahl in Sachsen deutet sich ein klarer Sieg der AfD an.
Bei der Bundestagswahl in Sachsen deutet sich ein klarer Sieg der AfD an. Julian Stratenschulte/dpa

Kamenz - Bei der Bundestagswahl in Sachsen deutet sich ein klarer Sieg der AfD an. Nach Auszählung von 278 der 420 Gemeinden kommt die AfD auf 45,2 Prozent der Stimmen und hat damit mehr als doppelt so viele wie die CDU (20,8 Prozent). Dahinter rangieren die Linken (7,2 Prozent), die SPD (7,0), die FDP (3,1) und die Grünen (2,9). Auch die beiden vorangegangenen Bundestagswahlen 2017 und 2021 hatte die AfD im Freistaat für sich entscheiden können. 

SPD spricht von katastrophalem Ergebnis

Schon nach der Prognose und den Hochrechnungen hatten Parteivertreter die absehbaren Ergebnisse auf Bundesebene bewertet. Die SPD bezeichnete ihr Abschneiden als „katastrophale Niederlage“. „Dieses Ergebnis ist Mist“, sagte SPD-Chef Henning Homann vor enttäuschten Parteimitgliedern in Dresden. „Da gibt es nicht schönzureden.“ Zu diesem Zeitpunkt lag die SPD bei 16,3 bis 16,4 Prozent. 

Nach den Hochrechnungen verbessern sich CDU und CSU bundesweit auf 28,4 bis 28,6 Prozent (Wahl 2021: 24,1 Prozent). Die AfD erreicht 20,4 Prozent (10,4 Prozent). Die Grünen verlieren leicht und kommen auf 12,2 bis 12,3 Prozent (14,7). Die Linke steigert sich deutlich auf 8,5 bis 8,9 Prozent (4,9). Die FDP halbiert ihr Ergebnis und liegt bei 4,7 bis 4,8 Prozent (11,4). Das BSW, eine Abspaltung der Linken, kommt bei seiner ersten Bundestagswahl auf 4,9 bis 5,0 Prozent.

CDU beschwört stabile Verhältnisse in Deutschland

Die sächsische Union sah im Wahlergebnis einen „starken Regierungsauftrag“. Generalsekretär Tom Unger hofft darauf, dass es am Ende des Wahlabends für eine Zweier-Konstellation reicht. Das Land brauche jetzt stabile Verhältnisse, sagte er. Man werbe für einen Politikwechsel in Deutschland und nehme das Wahlergebnis mit Demut an.

AfD spricht von einem Riesenschritt nach vorn

AfD-Parteichef Jörg Urban zeigte sich zufrieden, dass die AfD ihr Wahlergebnis der letzten Bundestagswahl laut aktuellen Hochrechnungen verdoppelt hat. „Das ist ein Riesenschritt nach vorn für uns.“ Für die AfD sei es wichtig, 25 Prozent der Sitze zu bekommen.

Grünen-Chefin sieht ihre Partei für Regierungsarbeit bereit

Die sächsische Grünen-Vorsitzende Marie Müser sieht ihre Partei für eine weitere Regierungsarbeit bereit. Die demokratischen Parteien müssten nun Gespräche führen, sagte sie im MDR-„Sachsenspiegel“. „Es muss aus der Mitte des Parlaments eine Regierung gebildet werden und grundsätzlich stehen wir Bündnisgrünen bereit.“

Linke betrachten Wahlergebnis als Vertrauensbeweis

Die Parteispitze der Linken in Sachsen hält das überraschend gute Abschneiden ihrer Partei für einen Vertrauensbeweis. „Wir freuen uns sehr über das gute linke Ergebnis. Wir haben die Themen angesprochen, die die meisten Menschen in diesem Land bewegen“, sagten Parteichefin Susanne Schaper und ihr Co-Vorsitzender Stefan Hartmann der Deutschen Presse-Agentur.
Man habe das Vertrauen vieler Menschen zurückgewonnen, weil man sich treu geblieben sei. 

FDP und BSW zittern und hoffen auf Einzug in das Parlament

In der FDP und dem Bündnis Sahra Wagenknecht gab man sich bei Werten von knapp unter oder bei etwa fünf Prozent noch optimistisch. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Torsten Herbst sah die Liberalen ohnehin als eine „Partei für Nervenstarke“.