Parkgebühren Anwohnerparken auch in Sachsen günstig
Anwohnerparken bleibt in vielen Städten günstig. Wenn es nach der Deutschen Umwelthilfe geht, sollte sich das ändern. In Dresden könnte es schon bald so weit sein.

Berlin/Dresden - Die Gebühren fürs Anwohnerparken sind nach Ansicht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) in vielen deutschen Städten zu günstig. Auch in Sachsens Großstädten sind die Preise laut einer Auswertung der DUH oft niedrig, obwohl die Kommunen seit 2022 mehr Geld verlangen können.
In Dresden zahlen Anwohner lediglich 50 Euro für zwei Jahre, 30 Euro für ein Jahr oder 20 Euro für sechs Monate. In Chemnitz sind 30 Euro jährlich fällig. In Leipzig und Plauen liegen die Gebühren bei 30,70 Euro und damit bei der ehemaligen bundesweiten Obergrenze. Darüber liegt die Gebühr in Sachsen laut Auswertung lediglich in Zwickau. Dort sind in diesem Jahr 90 Euro pro Jahr für einen Anwohnerparkausweis fällig, ab 2026 sind es 120 Euro.
Für die Untersuchung hat die DUH insgesamt 107 Städte befragt - darunter alle deutschen Großstädte sowie die fünf größten Städte je Bundesland. 66 Kommunen verlangen demnach weniger als 31 Euro pro Jahr, darunter auch die Millionenstädte Berlin (10,20 Euro pro Jahr) und München (30 Euro pro Jahr).
Gebührenobergrenze bereits 2020 gekippt
Beim Anwohnerparken hatte es 2020 eine entscheidende Neuausrichtung gegeben. Bundestag und Bundesrat kippten eine bis dahin geltende bundesweite Obergrenze von 30,70 Euro pro Jahr. Seitdem können die Bundesländer die Kommunen ermächtigen, die Gebühren für Bewohnerparkausweise selbst festzusetzen. Sachsen hat dies 2022 getan.
In Dresden stimmt der Stadtrat voraussichtlich im März über eine Gebührenerhöhung ab. Bei einer Zustimmung würden für sechs Monate 72 Euro fällig, für ein Jahr 120 Euro und für zwei Jahre 216 Euro.
DUH: „Platz wird immer knapper“
Die Umwelthilfe fordert ein generelles Ende der Deckelung der Kosten für Anwohnerparkausweise und eine Mindestgebühr von 360 Euro pro Jahr. „Der Platz in unseren Städten wird immer knapper, weil es immer mehr und immer größere Autos in Deutschland gibt“, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. „Höhere Parkgebühren sind ein notwendiger Schritt für die Mobilitätswende und für eine gerechtere Verteilung unseres öffentlichen Raums.“
Als Vorbilder nennt die DUH die nordrhein-westfälischen Städte Münster und Bonn, die 260 Euro beziehungsweise 360 Euro im Jahr für die Ausstellung eines Anwohnerparkausweises berechnen. In der schwedischen Hauptstadt Stockholm seien sogar bis zu 1.309 Euro pro Jahr fällig.