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Fußball Aue-Vorstand gegen Pyro-Verbandsstrafen: „Ziel verfehlt“

Einige Traditionsclubs aus dem Osten von Deutschland fordern eine Differenzierung bei der Bestrafung des Einsatzes von Pyrotechnik. Für Aue-Vorstand Püschmann geht es darum, neue Wege zu finden.

Von dpa 12.02.2025, 11:30
Nordost-Vertreter setzen sich für eine Differenzierung von Verbandsstrafen beim Einsatz von Pyrotechnik ein.
Nordost-Vertreter setzen sich für eine Differenzierung von Verbandsstrafen beim Einsatz von Pyrotechnik ein. Robert Michael/dpa

Aue - Jörg Püschmann, Vorstandsmitglied von Fußball-Drittligist Erzgebirge Aue, will eine Differenzierung bei der Bestrafung beim Einsatz von Pyrotechnik. „Der aktuelle Strafenkatalog ist nun mehrere Jahre in Kraft und sollte eine abschreckende Wirkung haben. Der Fußball in Deutschland muss konstatieren: Es hat nicht funktioniert, die erhoffte Wirkung blieb aus“, sagte der Unternehmer der „Freien Presse“.

„Die Androhung von Strafen verhindert nicht den Einsatz von Pyrotechnik. Das Ziel wurde also verfehlt. Nun geht es darum, andere Wege zu finden“, erklärte er. Ende Januar hatten einige Vereine und Fanclubs der Regionalliga Nordost in einer Erklärung die Abschaffung von kollektiven Strafen beim Einsatz von nicht missbräuchlich verwendeter Pyrotechnik gefordert. 

Die Unterzeichner der Erklärung, zu denen auch Vereinsvertreter von Vorständen, Aufsichtsräte und Geschäftsführer, gehören, wollen eine Differenzierung bei der Beurteilung der abgebrannten Pyrotechnik. 

Von der Erziehungsmaßnahme zur Gelddruckmaschine

„Raketen in Nachbarblöcke zu schießen oder aktives, vorsätzliches Eingreifen ins Spielgeschehen muss weiterhin verboten bleiben“, sagt der 37-Jährige, der den aktuellen Status kritisiert: „Das Ausmaß der Bestrafungen wird immer drastischer und die Vorfälle immer weniger sicherheitsrelevant. Augenscheinlich wird aus einer "Erziehungsmaßnahme" eine Gelddruckmaschine.“

Das neue Positionspapier habe auch bereits wieder Diskussionsbedarf erzeugt. Für Püschmann muss es aber über Diskussionen hinausgehen: „Wir brauchen handfeste Neuregelungen und das Einsehen, dass die aktuelle Vorgehensweise bei Verbandsstrafen der Sache nicht gerecht wird.“ 

Eine Differenzierung zwischen missbräuchlich eingesetzter und nicht missbräuchlich eingesetzter Pyrotechnik müsse laut Püschmann kommen: „Die Lösung ist einfach, schnell umsetzbar und für alle Beteiligten der sauberste Weg.“