Aufgespießt 300 Euro für jeden Jugendlichen
Warum eine kleine Gemeinde eine Extrarunde Taschengeld spendiert.

Krise, Krise, Krise – die Welt, in die Kinder und Jugendliche hineinwachsen, kann sie schon bange werden lassen. Nur im nordfriesischen Karlum ist noch alles gut für die unter 18-Jährigen: In Zeiten, in denen Kommunen normalerweise Jugendtreffs oder Skaterbahnen schließen und auch sonst an allen Ecken und Enden sparen, überraschte Karlum die Kinder und Jugendlichen mit Extra-Taschengeld: 300 Euro für jeden, der noch nicht volljährig ist!
Leisten kann sich die Gemeinde das nur, weil sie erstens mit 200 Einwohnern so klein ist und nur 34 Minderjährige hat. Und zweitens, weil sie geerbt hat. Ein Einwohner hatte Karlum ein Millionenvermögen vermacht, das im Jahr 30.000 Euro Gewinn abwirft.
Der Plan der Gemeindeväter: Das Taschengeld soll die Jugend motivieren, auch nach Schule oder Ausbildung im Dorf zu bleiben. Konkurrenzfähig ist das aber nicht – dem guten Willen zum Trotz.
Die Schweizer Gemeinde Albinen (Kanton Wallis) lockt Einwohner mit ganz anderen Beträgen: Wer dort hinzieht, erhält als Single 25.000 Franken, als Ehepaar 50.000 und je Kind weitere 10.000 Franken. Könnte aber auch Schmerzensgeld für das dort gesprochene Schwyzerdütsch sein ...