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Aufgespießt 90-Jähriger in Kirche eingesperrt - da läutet er nachts die Glocken

Apolda: Mit viel Bimbam die Polizei herbeigeläutet

Von Siegfried Denzel 22.07.2024, 22:09
Die Lutherkirche im thüringischen Apolda.
Die Lutherkirche im thüringischen Apolda. Imago

Wenn früh um 3.15 Uhr alle Glocken läuten, stimmt etwas nicht. Das kombinierten die Beamten der Polizei Apolda messerscharf. Und tatsächlich: Der nächtliche Bimbam war der Hilferuf eines 90-Jährigen.

Der Pflegeheim-Bewohner war schon seit dem Abend in der Lutherkirche gefangen. Nach einem Orgelkonzert hatte er in innerer Einkehr im Gotteshaus verweilt – und war beim Abschließen übersehen worden. Als seine Stoßgebete auf Rückkehr von Pfarrer oder Organist verhallt waren, versuchte der Senior, mit dem Rollator die Türen aufzustoßen – das Wunder blieb aber aus. Da kam ihm die Glocken-Idee ...

Er stoppte damit auch eine Fahndung: Als der 90-Jährige nicht zurückkehrte, hatte das Heim ihn vermisst gemeldet. Worauf die Polizei mit sechs Streifenwagen nach ihm suchte. Jedoch brauchten die Beamten noch mehr als eine Stunde, um den Pfarrer aus dem Tiefschlaf zu klingeln. Der kam erst um 4.30 Uhr – mit dem Schlüssel zum Paradies namens Freiheit.