Aufgespießt Arsen-Verdacht: Uni nimmt 60.000 Bücher unter Verschluss
Nutzer könnten sich schwer vergiften
An den Buchseiten in der ehrwürdigen Bibliothek klebt Gift. Und wer der alten Unsitte verfallen ist, die Seiten mit abgelecktem Finger umzublättern, vergiftet sich. Langsam, aber stetig.
Nein, es handelt sich nicht um das geheimnisumwitterte, todbringende Buch aus „Der Name der Rose“. Hier geht’s um ein größeres Problem: Die Universität Bielefeld hat 60.000 Bücher aus ihrer Bibliothek gesperrt! Kein Student, kein Professor darf vorerst die Seiten wälzen – einzig Chemiker und andere Giftexperten haben noch Zugriff. Entweder, um die Ungefährlichkeit der verdächtigen Literatur zu bestätigen. Oder um die Bände in den Giftschrank zu sperren.
Denn die Schmöker stammen aus dem 19. Jahrhundert und haben grüne Einbände oder Buchschnitte; damals, so die Uni, sei für Grün oft Arsen verarbeitet worden – sogar ohne Heimtücke. Doch spätestens seit „Arsen und Spitzenhäubchen“ ist hinlänglich bekannt, dass derlei Elemente für Leichen im Keller sorgen können.