Aufgespießt Autofahrer hilft gestürzter Frau - und soll trotzdem zahlen
Happige Strafe, weil sein Einsatz bei medizinischem Notfall länger dauerte als die Kurzparkzone erlaubte.
Oh, wie ärgerlich! Da hat man sich beim Weihnachtsgeschenke-Einkaufsbummel nur kurz verplaudert und nicht auf die Uhr geschaut – und schon klemmt unter den Scheibenwischern ein fettes Knöllchen. Zehn Minuten über die bezahlte Zeit: macht 20 Euro!
Happig? Nein. Wäre das Zeit-Malheur auf der britischen Isle of Wight passiert, wäre ein noch viel tieferer Griff ins Budget fällig gewesen: Alastair Kelly wollte sich nur ein Sandwich holen, hielt in einer Kurzparkzone – und sah, wie eine ältere Frau stürzte. Er eilte hinzu, leistete Erste Hilfe, rief den Krankenwagen und machte dann auch noch eine Aussage bei der Polizei.
Also ein vorbildlicher Autofahrer? Von wegen: Als er zum Auto zurückkam, prangte dort ein Strafzettel über 50 Pfund (knapp 60 Euro). Statt 15 Minuten habe er mehr als zwei Stunden geparkt, lautete der behördliche Vorwurf.
Aber er habe doch Hilfe in einem medizinischen Notfall geleistet, argumentierte der Fahrer in seinem Widerspruch und legte Nachweise seiner Telefonate mit Rettungsstelle, Polizei und der Familie der Verunglückten vor. Das machte alles aber schlimmer: Laut einem „Telegraph“-Bericht erhöhte das Amt die Strafe auf 155 Pfund (185 Euro) – weil er nicht sofort gezahlt hat. Dass er die Sache zudem öffentlich machte und als „extrem unfair“ kritisierte, brachte ihm nun ein weiteres Bußgeld ein: 200 Pfund – wegen „Uneinsichtigkeit gegenüber behördlichen Maßnahmen“.
Ich gelobe: Ich schimpfe nie mehr auf deutsche Politessen...