1. Startseite
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Aufgespiesst
  6. >
  7. Aufgespießt: Der Sieg des Deppen-Apostrophs

Aufgespießt Der Sieg des Deppen-Apostrophs

Rat für Rechtschreibung akzeptiert jetzt das Häkchen hinterm Namen.

Von Siegfried Denzel 10.10.2024, 18:18
Noch zweieinhalb Monate falsch, ab 2025 aber richtig: Mandy’s Deppen-Apostroph.
Noch zweieinhalb Monate falsch, ab 2025 aber richtig: Mandy’s Deppen-Apostroph. Foto: DPA

Der Rat für deutsche Rechtschreibung hat kapituliert – vor Mandy’s Nagelstudio, Gaby’s Haarsalon oder Ali’s Döner-Oase und ähnlich „kreativen“ Firmennamen mit dem verrufenen Deppen-Apostroph. Was jetzt noch falsch ist und die Freunde der gepflegten Rechtschreibung die Hände überm Kopf zusammenschlagen lässt, wird ab dem kommenden Jahr völlig korrekt sein.

Zigtausend kleine Haken zwischen Eigenname und Genetiv-s verunstalten seit Jahren das Land. Aber es gab einfach kein probates Mittel, den Leuten ihre Apostroph-Schwäche auszutreiben. Also schien’s den Rechtschreib-Räten nun an der Zeit, den Kampf gegen die Häkchen-Flut auf Firmenschildern aufzugeben.

Nur ein kleiner Trost bleibt Schreib-Puristen: Wenn schon der Kampf gegen Apostrophe verloren ist, so bleibt wenigstens der Akzent falsch. Mal ganz genau hinschauen: „Mandy’s“ ist bald o.k., „Mandy´s“ aber nicht. Das wäre dann der Deppen-Akzent.