Aufgespießt Einfach mal null Bock haben
Wie britische Unternehmen ihre Mitarbeiter halten wollen.
Britische Firmen haben oft dieselben Probleme wie deutsche. Doch manche Lösung ist so britisch bis leicht skurril, dass in Deutschland wohl nur wenige Chefs auf solch eine Idee kämen. Den Fachkräftemangel etwa versuchen laut der britischen Unternehmensberatung MTD immer mehr Firmen zu lindern, indem Angestellte „Null-Bock-Tage“ einlegen dürfen: Wer sich unausgeschlafen oder unmotiviert fühlt, kann bei voller Bezahlung zu Hause bleiben.
Die Hoffnung der Chefs: Wenn Mitarbeiter nur dann mitarbeiten, wenn sie Lust drauf haben, sind sie besonders motiviert – und kündigen seltener. Und das, so MTD, steigere langfristig die Produktivität.
Dass das Null-Bock-Angebot ausgenutzt wird, scheint indes selten: Im Schnitt bleibe die jährliche Zahl der Auszeiten pro Kopf im einstelligen Bereich. Also habe sich faktisch nichts geändert, vermuten die Berater. Außer, dass manch ein Mitarbeiter ein besseres Gewissen hat: Auch früher habe es zuweilen Null-Bock-Tage gegeben – dann aber als „richtige“ Krankentage.
