Aufgespießt Fledermäuse verhindern Abriss einer alten Schwimmhalle
Stadt Kehl will geschützte Tiere nun mit Trick zum Umziehen bringen.
Vermieter können ein gar traurig Lied von ihnen singen: von Mietern, die jede Menge Dreck machen, durch ihr Verhalten sogar die Bausubstanz schädigen – und die dennoch nicht einfach vor die Tür gesetzt werden können.
Nun gehört auch die südbadische Stadt Kehl zu jenen leidgeprüften Eigentümern. Sie kann ein schon seit 2017 geschlossenes Hallenbad wegen der Bewohner nicht wie geplant abreißen und durch einen Neubau ersetzen. Zwar sind die Bad-Besetzer nur klein, dafür aber zahlreich und streng geschützt: Experten zählten 900 Mückenfledermäuse, die sich dort häuslich eingerichtet haben.
Die ordentliche Gerichtsbarkeit ist hilflos – kein Räumungsurteil wird die Tierchen beeindrucken. Also versucht es die Stadt nun mit List: Flache Kästen an benachbarten Gebäuden sollen die Fledermäuse zum freiwilligen Umzug locken. Doch Gutachter sind skeptisch: Bis alle Tiere umgesiedelt sind, könne es Jahre dauern. Hauptsache, die alte Schwimmhalle hält bis dahin durch.
