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Aufgespießt Frankreich muss 27 Millionen neue Münzen einschmelzen

Großer Schaden durch kleines Europa-Malheur

Von Siegfried Denzel 14.01.2024, 17:17
Französische Euro-Münze.
Französische Euro-Münze. Foto: Imago

Blinder Eifer schadet nicht nur – er ist auch teuer. Im Fall der französischen Münzprägeanstalt „La Monnaie de Paris“ kostet der Aktionismus die Steuerzahler bis zu 1,2 Millionen Euro – zahlbar in Geld, das auch den Segen der EU hat.

Daran hat’s zuletzt nämlich gefehlt, so dass Frankreich 27 Millionen vorschnell geprägte Münzen wieder einschmelzen muss. Dabei wollte die Prägeanstalt besonders gut sein: Für Anfang Dezember hatte sich Finanz- und Wirtschaftsminister Bruno Le Maire zur Visite angesagt; da sollten die Münzen im frischeren Design fertig sein.

Le Maires Behörden hatten die Entwürfe zwar abgesegnet, doch vier Tage nach Start der Produktion kam das „Nein“ der EU-Kommission: Die Europa-Sterne seien nicht deutlich genug erkennbar. Ob die Grande Nation die EU absichtlich klein machen wollte? Jedenfalls sagte Minister Le Maire seinen Besuch in der Geldfabrik ab – mit falschen Münzen wollte er sich lieber nicht fotografieren lassen.