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Aufgespießt Frau kauft Autobahnvignette - und soll trotzdem Strafe zahlen

Österreich: Ohne Pickerl wird's teuer, mit Pickerl aber auch

Von Siegfried Denzel 16.04.2025, 06:30
Vignetten sollen auch im Digitalzeitalter lieber offline gekauft werden - die Online-Variante birgt Tücken ...
Vignetten sollen auch im Digitalzeitalter lieber offline gekauft werden - die Online-Variante birgt Tücken ... Foto: Imago

Sich auf Österreichs Autobahnen ohne „Pickerl“ zu trauen, kann teuer werden: Bis zu 3.000 Euro Bußgeld kostet es, wenn sparsame Autofahrer ohne Vignette an der Scheibe erwischt werden. Doch sogar mit einem vor der Tour für 103,80 Euro online erworbenen Jahres-Mautnachweis droht Ärger: So flatterte einer Frau wenige Tage nach der Fahrt über eine kostenpflichtige Strecke ein Bußgeldbescheid über 120 Euro ins Haus – wegen einer zu „frischen“ Vignette.

Die amtliche Begründung dafür: Nur etwas für Bürokratie-Feinschmecker. Und schuld ist die EU: Sie schreibt für Internet-Käufe ein 14-tägiges Rücktrittsrecht vor. Doch zwei Tage vor Ablauf der Frist wurde ihr Wagen kontrolliert. Die Behörden argwöhnten also, dass der Vignetten-Kauf noch zwei Tage lang hätte rückabgewickelt werden können ... Also: Strafe muss sein!

Strafverschärfend könnte nun sein, dass sich die Abgemahnte öffentlich über die Strafe ärgerte: „Das ist Abzocke!“ Deshalb dürfte die Sache für sie mit der Zusatzmaut noch nicht zu Ende sein: Asfinag, Österreichs Variante der deutschen Toll-Collect-Mautgesellschaft, hat gegen sie Strafanzeige gestellt – wegen „Ehrenbeleidigung“. Da hilft nur eines: Dieses Land großräumig umfahren. Ohne Pickerl.