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Aufgespießt Gefängnis: Hier wird der Mensch perfekt

45-Jähriger schwärmt von besonderem Ort.

Von Siegfried Denzel 05.08.2024, 05:30
Die Begeisterung eines 45-Jährigen übers Gefängnis werden wohl nicht alle teilen.
Die Begeisterung eines 45-Jährigen übers Gefängnis werden wohl nicht alle teilen. Foto: dpa

Die Zwischenbilanz eines Software-Entwicklers klingt so, als sollte diese Rundumbetreuung jeder mal genießen: Er habe eine Menge über Künstliche Intelligenz gelernt und wolle diese Kenntnisse künftig nutzen, um professionell erfolgreicher zu sein. „Das ist momentan der meistgebrauchte Beruf der Welt“, begründete der 45-Jährige.

Außerdem lebe er inzwischen gesünder, treibe viel Sport und habe 20 Kilo abgenommen. Und nicht zuletzt habe er bei dieser All-Inclusive-Fortbildung gelernt, rücksichtsvoller mit seinen Mitmenschen umzugehen.

Kurzum: Etwas Besseres als die vergangenen sieben Monate hätte ihm kaum widerfahren können.

Allerdings: Diese Zeit verbrachte der 45-Jährige in österreichischer Untersuchungshaft. Er soll im großen Stil EU-Gelder ergaunert haben. Sollte das Gericht, vor dem er das Hohelied der U-Haft gesungen hat, ihn verurteilen, drohen ihm drei Jahre Gefängnis. Viel Zeit also, um der perfekte Mensch zu werden.