Aufgespießt Im Ernst: Japan schreibt das Lachen vor
Disziplin-Weltmeister sollen fröhlicher sein - laut einer Verordnung.
Die Japaner machen jetzt Ernst - und zwar mit dem Lachen. Zwar gilt – distanziertes – Lächeln als asiatische Standard-Mimik. Aber ein wirklich herzhafter, aus der Tiefe des Zwerchfells stammender Fröhlichkeits-Anfall scheint bei den als Disziplin-Weltmeister geltenden Japanern so selten, dass Behörden Handlungsbedarf sehen.
Die Präfektur Osaka etwa hat Programme zur „Förderung der Gesundheit durch Lachen“ aufgelegt, Hokkaido hat den morgigen 8. August zum „Tag des Lachens“ erklärt. Am konsequentesten aber geht die Präfektur Yamagata gegen Miesepeterei vor: In ihrer „Verordnung Nr. 58“ fordert sie ihre Bewohner auf, täglich zu lachen. Arbeitgeber ruft sie auf, ein „Arbeitsumfeld zu schaffen, das Lachen fördert“.
Strafen fürs Nichtlachen sind aber nicht vorgesehen. Man stelle sich nur vor: Zwei Tage nicht gelacht, und schon flattert ein Bußgeldbescheid ins Haus. Da würde einem das Lachen auch am dritten Tag im Halse stecken bleiben.